Wie können wir Neues gestalten, wenn Plan A nicht mehr funktioniert?

Oft kommt es anders als man denkt. So ist das Leben. Sei es die Pandemie, eine Naturkatastrophe wie die aktuellen Überschwemmungen oder etwas in deinem privaten Umfeld. Nur selten läuft unser Unternehmerleben genau nach Plan.

Und doch halten wir nur zu gern an unserem Status Quo und den damit verbunden Plänen fest. Wir wollen unseren „Plan A“ durchziehen. Dabei wäre ein neuer, angepasster Plan B oft sehr viel sinnvoller.

Da kommt Armin’s Gedanke gerade recht: „In jedem Plan A steckt auch ein Plan B“. Du musst möglicherweise gar nicht alles aufgeben und neu anfangen. Heb einfach deinen bisherigen Plan vom Leben – oder deinem Unternehmen auf die nächste Stufe. Das klingt zu einfach? Dann hör rein, welche Gedanken, Ansätze und Fragestellungen wir dir mit auf den Weg geben. Für deinen optimierten Plan B.

Mehr dazu findest du in Armins Buch: Plan B – Höchste Zeit für Veränderung.

Hier nochmal die Fragen, die du dir stellen kannst:

  1. Sitze ich auf dem Fahrer- oder Beifrahrersitz meines Lebens?
  2. Was ist meine Mission in diesem Leben?
  3. Welchen Wert bekommen meine Kunden von mir/meinem Unternehmen?
  4. Welches Potenzial habe ich? Was steckt in mir drin, was ich vielleicht noch nicht erkennen kann?

Wenn du mehr über uns wissen willst:

Armins Blog: https://arminruser.com/

Meikes Website: https://www.meike-schneider.de/

Transcript

00:00:04
 Armin: Herzlich Willkommen zum Plan B Podcast, dem Podcast für Unternehmer und Unternehmerinnen, bei denen Plan A nicht mehr funktioniert oder einfach nicht mehr der beste Plan ist. Mit Meike Schneider

00:00:18 
Meike: Mein Unternehmen-Leben wurde erst so richtig gut, nachdem ich dachte, es wäre alles verloren. Und Armin Ruser

00:00:29
 Armin: Ich durfte entdecken, dass es eigentlich fast immer ein Weg gibt, solange wir nicht aufhören, mit unseren Möglichkeiten zu gestalten.

00:00:37
 Meike: Ja toll, Armin, dass wir heute über Plan B sprechen und das Thema heute vom ersten Podcast ist ja auch her mit Plan B, denn herausfahren Zeiten erfordern einfach mal neue Pläne.

00:00:53 
Armin: So ist es ja. Im letzten Jahr hat sich ja einfach extrem viel verändert in unserer Welt. In unserem Leben. Vielleicht bei uns beiden beruflich gar nicht so wahnsinnig viel. Bin mal gespannt, was du noch so alles erzählst, was bei dem der gegangen ist, was ich noch gar nicht weiß. Aber für viele war das ja ein massiver Einschnitt. Und vielleicht steht manchen Unternehmer im Moment in der Situation, in der wir unabhängig voneinander vor ein paar Jahren gestanden sind, als wir so irgendwie wieder neu angefragt und neu anfangen mussten, in dem die alten Pläne nicht mehr funktioniert haben. Und vielleicht können wir damit ja einen gewissen Beitrag leisten. An dieser Stelle.

00:01:35
 Meike: Ja, das ist ja unser Ziel, dass wir Unternehmerinnen und Unternehmer ermutigen wollen, tatsächlich über neue Pläne nachzudenken. Und du hast ja ein tolles Buch geschrieben, das da heißt A Plan B Höchste Zeit für Veränderung. In jedem Plan steckt auch ein Plan B, weil sie einen unheimlich tollen Gedanken finde, gerade vor herausfordernden Situationen, die wir jetzt haben, die wir schon seit längerer Zeit haben. Und natürlich glaube ich, waren wir auch wie fast alle Unternehmer so ein Stück weit erstmal in einer Schockstarre. Na und? Und wir haben gedacht, das kann ja alles nicht wahr sein. Und ja, Plan Plan A. Den ich gerade irgendwie noch gemacht habe, funktionierte nicht mehr. Na also. Ich glaube, weil wir vielleicht schon ein bisschen Übung haben, einen Plan B, Plan C an D zu schreiben, ist es uns vielleicht ein Ticken leichter gefallen als manch einem anderen. Ja, und wenn du jetzt uns zuhörst, dann wollen wir tatsächlich dich ermutigen, nochmal neu über deine Pläne nachzudenken. Denn Herausforderungen, Armin, gibt's doch eigentlich ständig, oder?

00:02:54
 Armin: Ja. Ich meine, ich habe das Buch vor fünf Jahren geschrieben und hab gedacht, damals hätten schon alle ihre Pläne verändern müssen bzw. mal anfangen sollen, neu über Pläne nachzudenken. Und vielleicht verrate ich gleich mal so ein bisschen einen Kernpunkt aus dem Ganzen, was mir da bewusst wurde zu Beginn. Für mich ist es einfach so: wenn ich einen Plan mache. Ich habe ja Firmen gegründet. Ich habe mal angefangen, unternehmerisch tätig zu sein und wenn ich einen Plan mache, mache ich den aufgrund von den jetzigen Situationen, von dem, was ich weiß, wen ich kenne, von dem, was ich jetzt kann. Und wenn ich mich weiter bewege und mal so den initialen Businessplan fertig habe, mich auf den Weg gemacht habe, dann fängt das echte Leben an und dann lernen wir andere Sachen, neue Leute kennen und so weiter. Und wenn wir dann einen neuen Plan machen würden, dann wäre der wahrscheinlich besser als der ganz am Anfang, weil wir einfach mehr wissen und mehr können und so weiter. Und eigentlich ist es ziemlich doof, dann beim ursprünglichen Plan zu bleiben. Und das ist im übertragenden Sinne, glaube ich nicht nur in der Firma so, sondern auch im Leben von uns allen. Und ich denk, im letzten Jahr hat ist so viel verändert, dass wir alle glaub ich mal gut daran täten, uns unsere Pläne nochmal anzugucken und zu überlegen Passen wir denn überhaupt noch? Oder Was davon passt heute noch? Um was geht vielleicht besser?

00:04:29
Meike: Absolut. Und ich stelle natürlich fest. Also nicht nur nicht nur bei mir als. Wir haben ja beide wirklich so harte Einschnitte erlebt in unserem Leben, wo wir tatsächlich aus der Bahn gerissen wurden, in diesen Plan A ziemlich vehement aufgeben mussten. Und viele haben das glaube ich jetzt auch nicht zu unseren Geschichten, sagen wir im nächsten Podcast noch nach deutlich mehr. Ja, wir haben das glaube ich jetzt auch. Und da gibt's ja so Widerstandskräfte in unserem Inneren. Wir wir tun uns einfach schwer, diese Pläne, die wir mal gefasst haben oder diese Gedanken und Ziele und Ideen, die wir mal entwickelt haben, vielleicht auch mühsam entwickelt haben. Na, auch so wieder über Bord zu werfen. Und vielleicht kann das ja auch eine Idee sein. Das ist, was wir sagen dass wir die Zukunft. Hey, du musst nicht den ganzen Plan in die Tonne treten, so wie wir das damals mussten, sondern es kann ja auch sein, dass du hier gehst und dem Ganzen nochmal einen neuen Blickwinkel schenkst und neue neue Facetten raus arbeitest sozusagen. Also dieser Plan B kann ja relativ viel mit dem Plan A zu tun haben. Hebt ihn vielleicht einfach auf eine neue Stufe. Na also gedanklich in diese Richtung zu gehen, ich zu sagen das eine muss weg, weil es gar nicht mehr taugt. Das mag vielleicht sein, dass es komplett weg muss und nicht mehr taugt. Aber das muss ja gar nicht zwingend sein. Vieles von dem, was du da reingesteckt hast in einen Plan A, der kann ja, er würde einen Plan B auch vorhanden sein. Und hey, wir sind ja Unternehmer, Persönlichkeiten und vieles in unserem Unternehmen hängt ja mit uns zusammen. Und hat ja, den trägt ja so unseren Geist. Also das, was ich als Unternehmer Persönlichkeit ausmacht. Armin ist ja in jedem Unternehmen desto gründest mit drin und in jedem Plan mit drin. Also da bleibt ja ganz viel von dir sozusagen in diesem Plan drin. Und das finde ich einen schönen Gedanken.

00:06:31
Armin: Das ist manchmal ein schöner Gedanke. Manchmal nervt es auch. Weil man manchmal froh wäre, man könnte irgendwie so über seinen eigenen Schatten springen und kanns auch irgendwie nochmal ganz anders machen. Ehrlich, oder? Also bei mir ist es so.

00:06:48
Meike: Absolut. Aber wer hindert dich denn da dran? Da bin ich. Da möchte ich gleich mal ein gutes Zitat reingeben einzelner Lieblingszitate von Viktor Frankel, der gesagt hat: "Wir müssen uns von uns selber noch nicht alles gefallen lassen."

00:07:03
Armin: Sehr gut.

00:07:07
Meike: Das finde ich ein ganz großartiges Zitat, wo wir sagen "Hey, nimm dich doch selber nicht so ernst". Na geh doch einfach diesen neuen Weg. Werf das, was dir nicht mehr dient über Bord. Richte den Fokus deines Scheinwerfers auf einen anderen Bereich, der auch in dir strahlt. Na, ich bin. Ich finde den Gedanken schön mir selbst. Da die sie mir ja auch nicht immer alles. Und es darf nicht über Bord werfen. Wunderbar.

00:07:38
Armin: So ist es. Vielleicht es gut? Oder wenn man den Blick ein bisschen aufmachen noch. Du begleitest ja in jede Woche alle möglichen Unternehmer dabei, Dinge zu verändern. Gibt's bei dir so ein paar Themen, als im letzten Jahr die Zeit wiederkehren sind oder die wir ich besonders herausstechen? Wo du sagst, da können wir alle irgendwie was von lernen. Was waren die größten Themen in 2020, 2021 bei dir in deiner Arbeit?

00:08:10
Meike: Ja, viel war natürlich was mit nach Erstarrung zu tun haben, sind wir zu einer Art Schockstarre. Und da sind eigentlich zweierlei Dinge passiert. Aus dieser Schockstarre heraus der eine oder andere oder die ein oder andere ist in so eine Art Depression verfallen. Da. Da ist wirklich ganz viel Lebensenergie abhanden gekommen oder abgeflossen in eine Richtung, während andere eher in so eine über Aktivität gegangen sind. Das ist ja auch in diesen Zeiten erleben wir beide Phänomene und manchmal auch miteinander in der Kombination, dass man sagt Oh, da kommt so eine Lähmung über mich, da kommt so eine innere Leere in mich rein. Vielleicht hab ich die vorher auch schon gehabt, aber ich habe sie über meine Aktivitäten gut überspielen können und sie wird jetzt tatsächlich sichtbar in dieser Krisensituation. Und dann wollen wir natürlich oft auch unangenehme Gefühle ungerne aushalten und gehen dann in so eine Über-Aktivität. So nach dem Motto "viel hilft viel". Na ja, und machen dann einfach umso mehr und umso aktiver die die Aktivitäten. Ob die dann zielgerichtet sind, ist ja nochmal die Frage. Also mehr von Plan A.

00:09:28
Armin: Nach dem Beispiel "es geht es eh keiner ans Telefon. Aber ich rufe trotzdem 100 Kunden am Tag an"?

00:09:36
Meike: Ja so in die Richtung. Na dann wenn ich. Wenn ich merke, dass ich das ich mit 50 Sachen an den Baum fahre, hier es relativ wenig, wenn ich zurücksetzen und mit 100 Sachen an den Baum fahre, ist ein redlicher Weise nur noch mehr wer und sondern es ist wichtig, das Lenkrad zu drehen. Na und? Viele Unternehmer und Unternehmerinnen sind glaube ich in die Situation gekommen, dass sie wirklich nochmal zurücksetzen durften und sich nochmal besinnen durften. Was ist mir denn eigentlich wirklich wesentlich? Was ist das, was ich in diese Welt hinaustragen will? Was ist meine Mission in diesem Leben? Ich merke gerade, dass ich mich mit unheimlich vielen Unternehmern über genau diese Themen auseinandersetze, so diese eigene Mission. Das, was ich tatsächlich mitbringe aus meiner Persönlichkeit heraus, was mich antreibt, was mich auch erfüllt. Das nochmal bewusster zu machen und zu sagen "Hey, wie kann denn tatsächlich ein Plan B oder C aussehen? Und was ist die Essenz, was in all meinen Plänen eigentlich drinne steckt?" Und das hab ich vorher gemeint: Eins bleibt ja, das ist das, was ist. Eigentlich ist unser innerer Antrieb, unser unsere Sinnhaftigkeit im Tun, wie wir uns erleben, wie wir uns spüren wollen an und. Letztendlich ist ich jede Krise ein Zurückgeworfen-Sein auf unsere Essenz, auf das, was uns eigentlich als Wesen, als Persönlichkeit, als Unternehmer Persönlichkeit ausmacht.

00:11:20
Armin: Je klarer wir sind in dem Ganzen. Desto einfacher fällt uns vielleicht auch seine Zeit. Also wenn ich mir zwar überlege im letzten Jahr die, die ja wahrscheinlich am wenigsten Mühe hatten, waren die, die genau wussten, was sie ganz tief drinne sind. Also ganz inspirierende Geschichte war für mich vor einem Restaurant in USA. Die haben eigentlich Fine Dining, also eher gehobene Küche gemacht und dann kam ein Lockdown. Sie durften nicht mehr. Und dann haben sie sich überlegt "Was macht uns denn im Kern aus?" und haben dann verschiedene Sachen probiert. Erst haben sie erst mal angefangen Burger zu braten, weil sie gedacht haben. Ja klar. Gute Burger lieben die Leute auch. Irgendwie haben Sie dann so viel Verkehr in der Nachbarschaft gehabt, dass sie damit aufgehört haben um ihre Nachbarn nicht komplett zu ärgern. Und dann haben sie weiter gedacht "Mann, ja, eigentlich sind wir im Kern, ja stehen wir ja für Gastgeber. Wir stehen nicht nur für das Essen, was wir machen, sondern auch für Gastfreundschaft" und haben versucht. Ihre Gäste bei sich zu Hause wirklich ist willkommen sein erleben zu lassen und haben da am Klavier Live-Streams aus dem Restaurant gemacht und alles Mögliche, um denen dieses Erlebnis nach Hause zu bringen und ihnen das Gefühl von Willkommen sein zu geben, war für mich wahnsinnig inspirierendes, zu hören. Aber ich habe dann schon gemerkt, die haben sich über Jahre diese Gedanken schon vorher gemacht und haben deshalb nicht lange gebraucht, um dahin zu kommen. Was machst du jetzt mit jemandem, der z.B. ein Restaurant hatte? - Ist jetzt gerade im letzten Jahr so ein sehr griffiges Beispiel - oder auch ein anderes Business, wo man halt einmal angefangen hat? Haja, werde ich halt Koch und mach mich selbstständig. Ah ja, okay. Läuft ja. Und dann auf einmal läuft es nicht mehr weg. Wie kann jemand anfangen, über diese Sachen nachzudenken? Hast du für diese Menschen einen Tipp?

00:13:21
 Meike: Genau diese Fragestellung "Was bekommt eigentlich mein Kunde vermehrt von mir?" Finde ich einen total spannenden Ansatz. Der bekommt ja in der Regel. Und deshalb spreche ich von Wert. Der bekommt ja nicht nur ein Produkt oder eine Dienstleistung. Ich mache nochmal einen Gastrono- Beispiel. Wenn ich zu meinem Griechen um die Ecke gehe, dann ist es ja nicht so, dass ich dann spätestens Souvlaki oder Zaziki oder what ever bekomme, sondern er schafft es, mir den Eindruck für ein, zwei Stunden zu vermitteln: Ich bin in Griechenland im Urlaub. Ja, und allein mit diesem Gedanken "Ich bin in Griechenland im Urlaub" und spüre die Sonne auf meiner Haut. Ich ich spür vielleicht auch, wie einen leichten Sonnenbrand habe, weil ich den ganzen Tag irgendwie draußen in der Sonne unterwegs war, wandern oder am Strand oder so. Und jetzt komme ich daher und ich krieg dieses, diese Musik. Ich krieg dieses, diese Farben dort im Restaurant. Ich krieg das leckere Essen, den Geruch. Ich kriege so ein bisschen griechischen Sprachduktus ins Ohr, weil da viele Griechen verkehren. Na, dann ist es ja ein ganz anderer Wert. Wie nur das Essen auf meinem Teller. Ja. Das heißt, wenn wenn wir mit Unternehmern, darüber uns austauschen, dann geht ja immer drum, sich mal in die Lage des Kunden zu versetzen sein. Was? Was kriegt er denn von mir? Was nimmt er denn mit? Welchen Wert bringe ich denn allein durch das, das ich Grieche bin? Dass ich das nicht nur nicht nur für Essen koche, ordentlichen Koch habe, sondern dass ich diesen diesen Lifestyle auch mit von Mittel, diese, diese ruhige, gelassene, Atmosphörem dieses stets irgendwie freundlich südländische ... ich glaube, das kennt jeder, da kannst du dir, wenn du zuhörst, diese Gedanken machen. Welchen Wert kriegt eigentlich mein Kunde? Der noch so en passant vielleicht an meinem Produkt hängt, dem ich eigentlich gar nicht so große Aufmerksamkeit schenke? Und was würde eigentlich passieren, wenn ich dem noch mehr Aufmerksamkeit schenken würde und es noch bewusster und strategischer einsetzen würde? Na und jetzt angenommen, nicht nur ich das weiß. Sondern meine Mitarbeiter auch. Und es auch noch vermitteln können. Na, das ist ja schon. Dann gehen wir ja schon in die in die nächste Liga. Aber lass uns tatsächlich bei diesem Thema noch bleiben. Ich glaube, Unternehmer, die sich über diese Essence, dieses diesen Wert, den sie kreieren, den sie in ihrer Persönlichkeit auch mit tragen, schon Gedanken gemacht haben, die haben natürlich einen extremen Vorteil. Magst du nochmal aus deiner eigenen Geschichte uns erzählen oder oder oder mir berichten oder na? Wie das bei dir war. Du bist ja auch ein Stück weit vorbereitet gewesen. Einfach, dass du nicht schon das es nicht die erste Krise war, die auf dich zugekommen ist, sondern dass du eben schon auf eine Lebenskrise oder mehrere Lebenskrisen gemeistert hast. Was ist dir klar geworden in dieser Zeit letztes Jahr, was du so in dir trägst an Wert?

00:16:46
Armin: Ich mein, eine Sache zieht sich tatsächlich immer wieder durch. Vielleicht greife ich doch schon mal bis nach vor und erzähle ein bisschen von meiner Geschichte. Ich habe vor. Nun war es neunundneunzig - also vor langer Zeit - hatte ich einen Motorradunfall und war dann querschnittsgelähmt, lagen im Krankenhaus und das Normale, was ich so um mich herum gesehen hab, war dann schon relativ viel Lähmung und Depression. Also Lähmung. Sehr wörtlich, aber auch einfach so. Dieses "Ich bin so arm dran." Und "wie soll es überhaupt weitergehen im Leben?" und so. Das ist die Grund-Dynamik, die man oft in diesem Umfeld erlebt. Ich hatte das große Glück gehabt, vielleicht ein bisschen zu weit. Aber. Dass ich diesen inneren Halt hatte, auch irgendwo eine eine Zuversicht, dass es eine gute Zukunft gibt, das empfinde ich als Geschenk. Das ist für dich das eigentlich Gnade. Der Begriff sei das am besten Ausdruck, aber dazu vielleicht ein anderes Mal mehr. Aber wahr. Worauf ich heut zurück kommen will ist in dieser Zeit ist mir bewusst geworden. Arm. Das ist nicht das erste Problem in deinem Leben. Manchmal ist ja, wenn ich in so einer Situation drin bin, dann ist es nur groß. Alles. Und ich fragen und man fragt sich kann sie überhaupt noch ein Leben geben? Und allein die Tatsache, dass man realisieren. Okay, das ist jetzt. Im Moment wirkt das alles sehr krass - wie jedes Problem in der Situation immer sehr groß wirkt. Aber wir haben auch schon andere Probleme gelöst und oft ist es ja grade so wenn wir mal anfangen überhaupt über die Lösung nachzudenken und Schritte zu machen, dann gibt es so eins zum anderen und man entdeckt neue Möglichkeiten und vielleicht ist es nachher sogar besser als vorher. Auch wenn man es sich überhaupt nicht vorstellen kann und diese Erkenntnisse sagen Nee, das ist nicht das erste Problem, dein Leben packst das jetzt einfach mal an und überleg dir, was du machen kannst. Allein dieser Ansatz hab mir damals in der Reha-Klinik extrem geholfen und seither in verschiedenen unternehmerischen Herausforderungen damals Geld knapp war. Wenn es irgendwie Schwierigkeiten gab mit Mitarbeitern, so das ganz Normale. Der ganz normale Wahnsinn war teilweise auch Erleben - dann zu sagen. Nee, ich mach mich auf den Weg und nehme mal das Beispiel Mitarbeiter. Es ist immer ein riesen riesen Hürde auch Mitarbeiter mal gehen zu lassen. Aber ich hab's ehrlich gesagt noch nie erlebt. Mir zumindest, weil es nichts von erinnern, dass es auch, dass es langfristig sowohl für mich als auch für den Mitarbeiter von Schaden gewesen ist. Wenn wir diesen Schritt gegangen sind, weil manchmal passt es einfach nicht mehr. Das macht den anderen nicht zum schlechten Menschen. Aber manchmal passt die Gesamtsituation nicht mehr. Und wenn man dann weiter geht, ist es für alle was Befreiendes. Und ja, vielleicht das auch als Ermutigung, gerade wenn es um Menschen geht, dann geht schon darum, dass wir die Wege gehen und dass wir uns Zeit nehmen und einander zuhören und versuchen, einen guten Weg zu finden. Also nicht herzlos. Das ist nicht mein Punkt. Aber auch trotzdem mutig, vielleicht Entscheidungen zu treffen. Und ich habe das halt gerade kurz vor Corona gemacht und hab da eine Umstrukturierung in meinem Unternehmen hinter mir. Was aber dann in der ganzen Zeit für alle - kann man wirklich sagen, zum Segen wurde.

00:20:21
 Meike: Also du hast gerade was ganz ganz wesentliches, glaube ich gesagt. Du bist in deiner, in deiner Krisensituation irgendwann rausgekommen, weil aus dieser Opferrolle. Hast, wieder - die Verantwortung sozusagen für dein dein Leben übernommen und auch die Gestaltungsfreiheit sozusagen für dein Leben übernommen. Ich glaub, das ist ein riesen Riesenthema. Na ja, dass wir als Unternehmen, die wir ja gerne gestalten wollen, dass wir uns klarmachen, dass ein Plan B zu schreiben, sozusagen Teil dieser Gestaltungsaufgabe ist. Und du hast auch nochmal was Wesentliches gesagt. Das kann ja im Nachgang vielleicht sogar viel besser sein als vorher. Na, du sitzt jetzt im Rollstuhl. Du hast diese Lähmung, aber du hast möglicherweise gewonnen, ihn für dein Leben auf ganz anderen Ebenen. Na, weil du möglicherweise ganz anders durchs Leben gehst und dein Leben anders gestaltest, andere Schwerpunkte setzt, andere Prioritäten, weil du nochmal. Dich besonnen hast, was dir wirklich wichtig ist im Leben. Die wenigsten Menschen haben tatsächlich auch das Ende ihres Lebens sehe ich in Sicht. Und dann lebt man so vor sich hin und man werkelt so gerade wir Unternehmer - wir sind in diesem operativen Wahnsinn ganz, ganz leicht unterwegs. Na, das ist operativer Wahnsinn gehört ja eigentlich zum Unternehmerleben und da nochmal auszusteigen. Das hab ich auch viel gehört, dass viele gesagt haben, wow, ich war tatsächlich auf mich zurückgeworfen. Ich konnte nicht mehr arbeiten gehen. Ich musste 6-7 Wochen den Laden zumachen. Ich durfte und musste mich mit mir auseinandersetzen, wie es die kein Weg mehr dran vorbei, wie ich eigentlich wirklich leben will. Und haben dann die Chance ergriffen und gesagt, "Okay, wenn es jetzt weitergeht, wie will ich den wirklich gestalten? Wie will ich denn positiv gestalten? Wie kann denn Plan B besser werden tatsächlich als mein bisheriger Plan, dem ich einfach irgendwie nachgesprungen bin, weil ich es alle so machen oder weil ich den irgendwann mal so aufgestellt habe und oder weil mir mein Bänker gesagt hat, das müsste ich so machen. Na und? Diese Gestaltungshoheit zu übernehmen, finde ich, finde ich unheimlich wichtig. Und wenn unser Gespräch heute dazu dient, dass du die Gestaltungshoheit über dein Leben wieder übernimmst oder positiv in die Zukunft schaust und sagst "Hey, ich hab doch alles an Bord, was es braucht in mir drin. Vielleicht hole ich mir einen Sparringspartner, vielleicht spreche ich mal mit Armin oder Meiike, oder hol mir übrigens zuhören hier die Impulse und schon geht's weiter." Und dann kannst du es wieder. Ich habe das wäre toll für uns, Armin. Dann würden wir feiern, wenn wir einen Unternehmer, eine Unternehmerin schon ermutigen könnten, da die Gestaltung wieder in die Hand zu nehmen und an Plan B zu schreiben. Oder Plan C.

00:23:51
 Armin: Was sagst du dazu? Ja, guter Ansatz. Ich denke auch, dass wir da schon auch noch bisschen nachlegen müssen. Wir sagen es mal mal im nächsten Podcast, dass wir uns nochmal überlegen. Auch was denn so ganz konkrete Dinge, weil ich habe jetzt vieles gehört, was ich irgendwie spannend fand. Jetzt auch z.B. ja klar, dass sich alle noch viel mehr um die Missionen um unsere Kunden kümmern sollen. Aber irgendjemand muss das ganze Zeug ja auch noch bezahlen und so, das sind ja Fragen, die dann ganz konkret werden. Vielleicht schafft es da noch ein bisschen tiefer einzusteigen, dann zum Plan noch konkreter zu machen, was da alles mit reingehört und dann so Dinge auch am Ende finanzierbar oder sogar erfolgreich macht. Das wäre vielleicht noch so ein Ansatz, als kleine Aussicht auf das nächste Mal. Meike, hast du noch so einen Impuls für uns? Vielleicht, wo wir jetzt konkret anfangen können, vielleicht auch nochmal so er kapitulieren. Was denkst du, was jemand wirklich jetzt umsetzen kann von dem, was wir heute besprochen haben?

00:24:52
 Meike: Der erste Schritt kann sein, dass du dich tatsächlich nochmal fragst, "sitze sich auf dem Beifahrersitz meines Lebens oder sitze ich auf dem Fahrersitz und hab das Lenkrad in der Hand. Na, was jetzt gerade dran? Ist Gasgeben dran? Oder ist tatsächlich nochmal zu überlegen dran? Hab ich das Lenkrad in die richtige Richtung gedreht? Na, damit du einfach in die Position kommst. Das ist wirklich dein Leben, dein unternehmerisches Leben und dein Leben gestaltest und da wirklich am Steuer sitzt. Das finde ich, ist eine ganz, ganz wesentliche Fragestellung. Und da sei bitte auch ehrlich mit dir und steig im Zweifel rechts aus und links wieder ein. Und fang an, tatsächlich dein Unternehmen zu gestalten. Und dann, Armin, fand ich dein Beispiel mit der Gastro Geschichte so schön dieses "was kriegt der Kunde eigentlich wirklich bei uns?" Was ist denn so der zentrale Wert, den ich in meinem Unternehmen mitbringe? Und da möchte ich nochmal ein kurzes Beispiel bringen in Reiseunternehmer, den ich begleitet habe, der wirklich dicht machen musste. Der hat Insolvenz angemeldet und da haben wir einfach geguckt "Was ist denn das, was er tatsächlich an Wert für seine Kunden generiert hat?" Und er hat Senioren Reisen gemacht und ganz viel kulturelle Dinge vermittelt. Und er ist ein großartiger Geschichtenerzähler. Ja, der nimmt dich über Geschichten mit auf Reisen und wenn es dir wert ist. Reisen über Geschichten, die dort stattfinden, sozusagen an den Orten, wo die besichtigt haben. Dann kann ich doch diesen Wert auch anders verpacken. Dann kann ich anfangen, in einem anderen Kontext Geschichten zu erzählen. Dann erzähle ich die vielleicht nicht mehr vor dem schiefen Turm von Pisa, sondern ich hole die Leute zu mir und erzähle ihnen dann in einem entsprechenden Atmosphäre diese Geschichten. Und wenn ich diesen Wert sozusagen herausgearbeitet habe, dann kann ich anfangen zu gucken, wie kann ich das in neue Geschäftsmodelle packen. Also schreib dir mal auf oder fragst du deine Kunden Was ist denn was, was über mein Produkt hinaus noch an Wert bei dir entsteht? Na, also, da mit dem Kunden in Dialog zu treten und mal spannende Fragen zu stellen "Was, außer dem Essen, kriegst du noch bei mir? Was nimmst du da noch mit? Was oder was ist das zentrale Thema? Was, was du bei mir abholst?" Das fände ich einen spannenden Ansatz, um das griffiger zu kriegen, weil es klar ist. Dann kann man diesen Wert in x verschiedene Geschäftsmodelle gießen. Das funktioniert dann.

00:27:45 
Armin: Da bist du dann die Expertin für . Wir packen diese Fragen am besten. Auch direkt den Sie Shownotes - die Infos zu diesem Podcast. Für alle, die das heute gehört haben und irgendwie einen Wert daraus gezogen haben, bitte teile diesen Podcast mit deinen Freunden. Sag es weiter. Wes wäre gut, wenn wir wirklich noch vielen Unternehmern helfen können, ihren Plan A zu überdenken, einen neuen Plan B oder vielleicht auch einen Plan C zu entwickeln und damit diese Welt vielleicht ein Stückchen zu einem besseren Ort zu machen. Wir freuen uns über jedes Like, über jede Empfehlung und hören uns hier wieder, spätestens in zwei Wochen im Plan B Podcast.

00:28:25
 Meike: Ja und im nächsten Podcast verraten wir dir, wie unser Plan A ausgesehen hat, wie es bei uns geknallt hat und wir zu einem neuen Plan B finden mussten. Damit du uns noch ein bisschen besser verstehen und kennenlernst und auch weißt, was wir dir noch alles mit auf deinen Weg für deinen Plan B, C, D, E, F, G geben können. In diesem Sinne freuen wir uns auch dich im nächsten Podcast.

00:28:52 
Armin: Super. Bis dann.