Mehr Einfluss & mehr Entscheidungsraum angesichts überwältigender Entwicklungen

Wie kann ich wirklich leben?

In dieser vernetzten Welt voller Möglichkeiten und Informationen finde ich es manchmal schwer, mich nicht überwältigen zu lassen. Dabei sind in der Regel nicht die eigenen Aufgaben das Problem, sondern die Dinge, die ich nicht beeinflussen kann.

Ein aktuelles Beispiel dafür ist die Bundestagswahl, auf die ich in meinem Creative Change Video vom Montag https://youtu.be/FwgP5f35a-w  schon eingegangen bin. OK, einfach war die Entscheidung, wem ich meine Stimme gebe, auch nicht … aber die eigentliche und emotionalere Herausforderung war der Umgang mit dem Wahlergebnis. Wie leicht wäre es gewesen, in den Chor der Schimpf-Kommentare einzustimmen und meine Gedanken um den Niedergang der Demokratie kreisen zu lassen.

Hätte ich damit unserer Demokratie etwas Gutes getan? Oder hätte ich damit die Welt auch nur ein kleines bisschen besser gemacht?

Ich glaube nicht.

 

Ohne dass er es wusste, war Steven Covey einer meiner prägendsten Lehrer und Mentoren in Führung und in Selbstführung. Das erste Buch, das ich von ihm gelesen habe, war „7 Habits Of Highly Effective People“ (deutsch: „Die 7 Wege zur Effektivität“). Im ersten Kapitel dieses wunderbaren Buches fordert Covey dazu heraus, pro-aktiv zu sein. Dabei gibt er einen Tipp, der genauso einfach wie kraftvoll ist: Zwischen Reiz und Reaktion gibt es einen Raum! Man könnte auch sagen, wir haben einen Entscheidungs-Spielraum.

Wir müssen uns nicht so verhalten, wie das unsere Emotionen im ersten Moment gerne hätten, in dem wir etwas (zum Beispiel ein Wahlergebnis) hören. Wir können entscheiden, wie wir uns verhalten. Wir können uns zum Beispiel dafür entscheiden, an den Dingen weiter zu arbeiten, die uns unseren Zielen weiterbringen, anstatt unsere Energie in fruchtlosen Diskussionen über Dinge verpuffen zu lassen, auf die wir ohnehin keinen Einfluss haben.

An dieser Stelle möchte ich einen weiteren Mentor vorstellen, der mich durch eines seiner Bücher enorm weitergebracht hat: David Allen mit seinem Buch „Getting Things Done“ (deutsch: „Wie ich die Dinge geregelt kriege“). David Allen empfiehlt, bei allem was auf unseren Schreibtisch oder in unseren E-Mail-Posteingang kommt, die Frage zu stellen: „Kann ich etwas tun?“ Diese Frage verweist uns schonungslos auf unseren eigenen Einflussbereich.

Und jetzt kommt der Clou: Wer diese beiden Prinzipien verbindet, d.h. seinen Entscheidungs-Spielraum nutzt und sich auf seinen eigenen Einflussbereich konzentriert, der erlebt nicht nur, dass seine Produktivität auf ein neues Level katapultiert wird. Er darf auch erfahren, dass beides größer wird.

  1. Der Raum zwischen Reiz und Reaktion wird größer. Ich habe erfahren: Je öfter ich mich dafür entscheide, das zu tun, was meinen Werten entspricht und mich meinen Zielen näher bringt, desto weniger Kontrolle haben äußere Einflussfaktoren auf mich.
  2. Der Einflussbereich wird größer. Je mehr ich mich auf den Bereich konzentriere, in dem ich etwas tun kann, desto mehr kann ich mit der Zeit beeinflussen.

Je mehr Menschen diese Prinzipien beherzigen, desto weniger wird gejammert oder geschimpft. Je mehr Menschen diese Prinzipien beherzigen, desto mehr werden kleine und große Probleme wirklich angepackt. Die Vorstellung von einer Welt, in der das zunehmend geschieht, finde ich ziemlich genial. Let´s make it happen!

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