Nachdenken: Über Entscheidungen! 

Nichts beeinflusst die Qualität unseres Lebens im Normalfall so sehr wie die Qualität unserer Entscheidungen. Deshalb möchte ich heute mal wieder intensiv über meine Entscheidungen und die Wege zu besseren Entscheidungen nachdenken.    

Entscheidungen waren letzten Freitag das Thema beim schweizerischen KMU-Tag in St. Gallen.  Die Frage danach, wie wir gut entscheiden können zog ca. 1.000 Unternehmer und Finanzvorstände auf das Olma Messegelände. Unternehmenslenker, wie sie hier versammelt waren, brüsten sich gerne mit ihrer Entscheidungsfreude. Über Investitionen und strategische Veränderungen wird gerne nachgedacht und munter entschieden. Wenn es dann jedoch persönlicher wird (zum Beispiel bei der Entlassung enger Mitarbeiter), oder wenn bei Entwicklungen, die man noch nicht so richtig versteht (zum Beispiel Künstliche Intelligenz, dann sind wir plötzlich ziemlich am Kämpfen und laufen Gefahr, wichtige Entscheidungen auf die lange Bank zu schieben. In der KMU-Tag Studie haben die Organisatoren das Entscheidungsverhalten der kleinen und mittelständischen Unternehmen in der Schweiz abgefragt: http://kmu-tag.ch/sites/default/files/dateien/Studien/KMU_studie_2018.pdf

So wurde zum Beispiel deutlich, dass die meisten Befragten ziemlich zufrieden mit der Entscheidungskultur in ihren Unternehmen seien und dass die Entscheidungsqualität vor allem dann leidet, wenn zu viele Personen in Entscheidungen involviert sein müssen oder wenn Entscheidungen halbherzig getroffen werden.

Ein Leben im Autopilot.

Ehrlich gesagt habe ich den Eindruck, dass die meisten Menschen – anders als die meisten befragten Unternehmer es von sich behaupten – große Mühe mit Entscheidungen haben. Ich meine sogar beobachten zu können, dass viele Menschen überhaupt eher selten bewusste Entscheidungen treffen und Kurskorrekturen vornehmen. Statt dessen fliegen sie im Autopilot durch’s leben und erfüllen die Erwartungen von Eltern, Vorgesetzten, Nachbarn, Banken, usw.

Wenn ich jemandem davon erzähle, dass ich mein Leben aktiv plane, dann werde ich oft mit ungläubigen Augen angeschaut.

 

Das Ziel vor Augen.

Mein Leben hat eine völlig andere Dynamik, seit ich mit einer klaren Vision und definierten Zielen lebe. Die 7 Wege zur Effektivität waren dazu ein wertvoller Impuls und Leitfaden. Covey ermutigt dazu, vom Ende her zu denken und zu beschreiben, was andere an unserer Beerdigung über uns sagen sollen. Alle weiteren Entscheidungen und Weichenstellungen leiten sich dann von diesem Ziel ab. Später lernte ich auch die Übung „Mein perfekter Tag“ kennen, in der es darum geht, einen Tag von morgens bis abends durchzuplanen, wie wir ihn gerne hätten. Auch diese Übung hat mir sehr dabei geholfen, mein persönliches Bild von der Zukunft klarer vor Augen zu bekommen und von diesem klaren Bild aus entscheiden zu können.

In diesem Bereich gibt es jede Menge wertvolle Literatur, Kurse, Coaching und weitere Hilfestellungen. Entscheidend ist nicht der Weg, sondern dass wir das Ziel jederzeit klar vor Augen haben.

Genügend Zeit zum Gestalten.

Weil ich selbst bei der Umsetzung auch mit meinem klaren Ziel-Bild vor Augen immer noch an meine Grenzen kam, fing ich an, mit einem Coach zu arbeiten. Diesem Coach sende ich regelmäßig meine Planung für die nächsten Wochen und schaffe mir so eine Struktur, die mir hilft, mein Leben so zu gestalten, wie ich es für sinnvoll halte.

Anfangs habe ich immer nur die kommende Woche geplant. Das hat jedoch nur bedingt funktioniert, weil im Kalender für meine nächste Woche schon heute nur noch wenig Spielraum zum Gestalten ist. Für mich funktioniert das pro-aktive Planen nur, wenn ich mindestens 2 Wochen im Voraus plane.

Einfach machen!

Aber was ist, wenn wir nicht wissen, ob eine Veränderung wirklich möglich ist? Oder wenn uns ein Ziel zu groß erscheint? Oder wenn es im Vorfeld nicht möglich ist, genügend Informationen für eine kluge Entscheidung zu sammeln?

Move your ass, your mind will follow!

Oder: [Tweet „Mach es einfach!“]

Vieles verstehen wir erst, wenn wir uns aktiv auf den Weg machen. Wir müssen nicht immer alles im Voraus wissen und aus meiner Erfahrung heraus sind die Dinge dann gar nicht so kompliziert, wie sie einem vorher erscheinen. Das bedeutet allerdings nicht, dass es unbedingt leicht sein wird, den Weg zu gehen.

Gemeinsam ist besser als einsam.

Aber Entscheidungen haben oft auch etwas Furchteinflößendes. Wenn wir uns für etwas entscheiden, dann entscheiden wir uns gleichzeitig gegen etwas anderes – und schon kommen Verlustängste in’s Spiel. Mit den damit verbundenen Emotionen alleine klar zu kommen, ist nicht einfach. Gleichzeitig kann auch niemand alle Kompetenzen besitzen, die es braucht, um ambitionierte Ziele zu erreichen.

Dabei gibt es eine gute Nachricht: Wir müssen es gar nicht alleine schaffen! Wer Ziele erreichen möchte, die diese Welt zu einem besseren Ort machen, findet meistens auch Mitstreiter.

Wenn du für dein Projekt noch Partner oder Rat oder Ressourcen suchst, dann kannst du gerne das Kommentarfeld (unten) benutzen. Ich freue mich, wenn dieser Blog zu einer Plattform wird, die immer mehr Menschen dabei hilft, bessere Entscheidungen zu treffen und ihre Ziele zu erreichen.

Am Mittwoch gibt es übrigens den nächsten Impuls – als Video auf meinem Youtube-Kanal: Creative Change 

 

 

Zeige deinen Freunden, dass du „gestalten statt jammern“ möchtest!

T-Shirt: GESTALTEN STATT JAMMERN!

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Tag 10 – Business Inspiration

Menschen, die mutig entscheiden

Unsere größten Hindernisse auf dem Weg zum Erfolg haben nichts mit Umständen oder äußeren Schwierigkeiten zu tun. In aller Regeln sind es unsere eigenen Entscheidungen, die uns zurückhalten. Um diese zu verbessern, müssen wir uns folgende drei Bereiche genauer anschauen:
… Überzeugungen,
… Sunk Costs,
… Einsamkeit.

1. Überzeugungen

In Dir steckt genau jetzt die Kraft, Dinge zu tun, die Du Dir nie erträumt hättest. Diese Kraft wird in Dir verfügbar, sobald Du Deine Überzeugungen änderst. (Dr. Maxwell Maltz)

Mich begeistern gute Fragen. In dem empfehlenswerten Buch „The truth about getting things done“ von Mark Fritz habe ich zu Maxwells Zitat die folgenden ausgezeichneten Fragen gefunden:

  • Warum denkst Du, wie Du denkst?
  • Warum handelst Du, wie Du handelst?

Diese Fragen offenbaren uns Überzeugungen. Auch jene Überzeugungen, die uns davon abhalten das zu tun, was uns zu dem Erfolg führen würde, den wir uns wünschen. Wir denken, dass wir bestimmte Dinge nicht tun können, weil wir nicht so sind wie wir gerne wären.

Die gute Nachricht ist, dass diese Überzeugungen uns nicht für immer bestimmen müssen.

Der erfolgreiche Grafikdesigner Paul Arden lebte nach der Überzeugung: „Es kommt nicht darauf an, wer Du bist, sondern wer Du sein willst.“  Dieses wirkungsvolle Denken steht uns allen offen.

Zeigen Sie Mut und verhalten Sie sich einfach mal so, wie Sie gerne sein wollen.

2. Sunk Costs

Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz. (Bibel: Matthäus 6,21)

Haben Sie in Ihrem Kleiderschrank Hosen oder T-Shirts, die Sie schon ein Jahr oder länger nicht mehr getragen haben? Warum geben Sie diese Stücke nicht weg?
Oder haben Sie schon mal Zeit in ein Projekt investiert, obwohl schon lange klar war, dass Ihre Zeit an anderer Stelle besser investiert gewesen wäre?

In beiden Fällen haben Sie in der Vergangenheit Zeit und Geld investiert und weil Sie diese Investitionen nicht verlieren wollen, investieren Sie weiter. Im ersten Fall besteht Ihre  weitere Investition lediglich aus Platz im Kleiderschrank – im anderen Fall werfen Sie sogar aktiv gutem Geld schlechtes Geld hinterher.

Im Business-Jargon wird diese Art der Ressourcen-Verschwendung „Sunk Cost“ genannt. Wenn wir irgendwo investieren, entsteht eine innere Verbindung – das Herz folgt dem Schatz. Diese grundsätzlich gesunde Dynamik hilft uns dabei, unser Auto zu waschen und unsere Wohnung in Schuss zu halten. In den oben genannten Beispielen wird sie uns jedoch zur Falle – zu Sunk Costs.

Als Unternehmer sollten wir vor allem mit Zeit und Geld äußerst verantwortlich umgehen, denn wir haben nie zuviel davon. Zu jedem Zeitpunkt sind wir herausgefordert, diese knappen Ressourcen dort zu investieren, wo sie am Besten angelegt sind.

Zeigen Sie den Mut, sich über die Entscheidungen der Vergangenheit zu erheben. Treffen Sie heute die bestmögliche Entscheidung indem Sie sich von Sunk Costs trennen.

3. Einsamkeit.
Denken Sie an eine größere Entscheidung der letzten Zeit, die Sie alleine getroffen haben. Vielleicht haben Sie ein Haus oder ein Auto gekauft, oder Sie haben sich für einen Business-Partner oder Lieferanten entschieden.

Was war das Schwierige an der Entscheidung?

In solchen Situationen wünschten wir uns, alle Informationen zu haben. Wir kennen immer nur einen Teil der Wahrheit über ein Produkt oder einen Dienstleister – das macht es schwer, eine gute Wahl zu treffen. Das Verzwickte ist, dass wir nicht einmal dann alle Informationen korrekt wahrnehmen würden, wenn sie uns zur Verfügung stehen würden. Unsere Wahrnehmung ist nämlich durch unsere Erfahrungen etc. geprägt und damit begrenzt. Deshalb tappen wir immer wieder in Fallen und treffen Fehlentscheidungen.

Die eigenen Wahrnehmungsfallen zu überwinden und damit Entscheidungen zu verbessern ist äußerst schwer, schreibt Daniel Kahnemann, der König der Entscheidungswissenschaftler, in der Harvard Business Review (Juni 2011). Es gibt jedoch trotzdem Hoffnung auf bessere Entscheidungen. Denn die Wahrnehmungsfallen anderer erkennen wir ziemlich gut.

Hier liegt unsere Chance: Gemeinsam mit anderen können wir bessere Entscheidungen herbeiführen. Wir können zusammen Sachverhalte reflektieren und uns gegenseitig hinterfragen.

Zeigen Sie den Mut, aus Ihrer Einsamkeit auszubrechen. Fangen Sie an, Ihre wirklich wichtigen Fragen mit ECHTEN Freunden, ZUVERLÄSSIGEN Partnern oder einem PROFESSIONELLEN Coach zu besprechen.