Zeitlose Prinzipien – Teil 1: Führen

Das Wichtigste ist nicht immer das, was man sehen kann. Diese Erkenntnis haben Sie vermutlich als Unternehmer auch schon gehabt. Auch wenn wir in einer Gesellschaft des ‚Sehen und Gesehen werden‘ leben und dort durchaus erfolgreich unterwegs sind, wissen wir doch, dass das Sichtbare nur ein kleiner und unwesentlicher Teil ist. Tragfähige Ergebnisse und gute Unternehmen entstehen genährt von unseren Wurzeln.

 

In meinem Blog für Unternehmer zu Jahresbeginn ging es um einige Ideen, die Sie im neuen Jahr gleich einen Schritt voraus loslegen lassen können. Das ist wichtig. Dennoch nutze ich den Jahresbeginn oft auch einfach dazu, gewohntes Verhalten zu hinterfragen und nötige Korrekturen vorzunehmen.

Nach der Hektik zum Jahresende fühlten sich Januar und Februar ein wenig an, wie die leeren Bäume in der Natur. Diese leeren Bäume sehen nicht besonders prächtig aus. Normalerweise müssen wir uns über Bäume jedoch im Januar noch keine Sorgen machen, wenn sie keine Blätter haben. Wir sehen es zwar nicht, aber wir wissen, dass unter der Erde Wurzeln sind, die den Baum nähren und bereit Wachstum und Erneuerung im Hintergrund vorbereiten. Dieses Bild habe ich auf meine eigene Situation übertragen und mich bei einer Tasse heiße Schokolade gefragt: „Was sind meine Wurzeln und wie stärke ich sie?“

Dabei habe ich festgestellt, dass es in meinen Wurzeln eine Handvoll zeitlose Führungsprinzipien gibt, die meinem Unternehmerdenken unverändert zugrunde liegen. Sie sind die Erde für meine Wurzeln.

Das erste Prinzip ist Führen!

Damit meine ich vor allem: Mich selbst und andere wirkungsvoll machen.

Mit Hilfe der digitalen Kommunikation haben wir die Mittel, um Menschen auf der ganzen Welt zu erreichen und zu beeinflussen. Leadership im Sinne von Beeinflussung anderer Menschen wird also auf eine Art viel einfacher.

Die größte Herausforderung der Führung bleibt jedoch immer noch, sich selbst gut zu führen.

 

Stephen Covey schreibt in seinem Buch ‘The 7 Habits of highly effective people’: “If I really want to improve my situation, I can work on the one thing over which I have control – myself”.

Dazu gehört, dass wir uns selbst motivieren können.

Dazu gehört, dass wir eine Arbeitsweise entwickeln, die uns hilft, unsere Aufgaben erledigt zu bekommen und vor allem dabei die großen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren, die unsere Leben lebenswert machen usw.

Wenn Sie sich diesen Herausforderungen stellen, werden Sie merken, wie Ihr Einfluss wächst. Schauen Sie sich Führungspersönlichkeiten an, die über Jahrzehnte erfolgreich sind und Sie werden feststellen:

Selbst-Führung ist die nachhaltigste Form, eine erfolgreiche Führungskraft zu werden.

 

Wie gut sind Sie darin, sich selbst zu führen?

Und welche Führungsprinzipien sollte Ihrer Meinung nach jede Führungskraft beherzigen?

Was hat Gerhard Mercator mit einem erfolgreichen Unternehmer gemeinsam?

Gerardus Mercators Google

Ein mittelalterlich aussehender Herr an einem Globus? Wer heute früh schon bei google vorbeigeschaut hat, hat gelernt, dass heute der 503. Geburtstag von Gerhard Mercator ist. Mercator war ein angesehener Kartograph, aber was hat das mit Unternehmertum gemeinsam? Für uns liegt das auf der Hand, nämlich aus drei Gründen:

  1. Detailblick für die Gegebenheiten

Zur Erstellung seiner Karten benötigte der Theologe, Philosoph und Mathematiker einen messerscharfen Detailblick und die richtigen Berechnungen für die örtlichen Gegebenheiten. Er musste jeden Weg, jede Kreuzung und jede Kurve aufnehmen und einzeichnen. Nehmen Sie Sich die Zeit und sehen Sie Sich die Europa-Karte von Mercator an.

Ohne, dass er in einem Hubschrauber über das Gelände fliegen konnte, hat er doch Flusswindungen und Waldstücke ebenso verzeichnet, wie die korrekten Umrissformen der europäischen Länder.

Ein erfolgreicher Unternehmer muss seinen Standpunkt und seine Umgebung ebenso genau einschätzen können, damit er weiß, wo und wie seine Vision im Moment platziert ist und wo er über Grenzen gehen kann. Zur Vereinfachung ist es heute für Führungskräfte möglich, durch Wirtschaftmagazine und Konferenzen wie „Oben ist besser“  einen Überblick zu bekommen, wie die Umrisse seines Unternehmens in die Umrisse des Gesamtmarkts passen. Nutzen Sie diese Möglichkeiten.

 

  1. Das Ziel im Blick

Die Erstellung einer Karte dient der Aufnahme der Umgebung, und dem Nutzer zur Zieldefinition. Wo will ich hin und wie komme ich dorthin? Mercator hat es Handelsreisenden, Schifffahrern und vielen anderen ermöglicht, dass sie weiter denken als bis zur nächsten Stadt.

Ein erfolgreicher Unternehmer muss bei seinen Planungen und Marketingstrategien auch mindestens drei bis vier Städte, wenn nicht Länder weiterdenken. Bedarf und Nachfrage im Nachbarort und im Nachbarland, das Wahrnehmen und Wissen um kulturelle Anforderungen und Marktbesonderheiten sowie die besten Wege von Ihnen zu Ihrem Kunden dort sind Grundbausteine bei der Erstellung der Vorplanung für die Ausweitung Ihrer Vision.

 

  1. Die Erkenntnis von Weite

Mercator sah sich als wissenschaftlicher Kosmograph, nicht als Kartograph. Das bedeutet, es ging ihm nicht nur um die Erstellung der Karte von Flandern, sondern um seine fünf Globenpaare, die Himmel und Erde darstellen.

Damit hat er den Oligarchen und dem gebildeten Volk im 15. Jahrhundert einen Schritt weiter geholfen zu verstehen, wie groß und vielfältig unsere Erde ist.

Ein Unternehmer braucht diese Erkenntnis auch dringend, damit seine Vision von Ihrer Heimatstadt bis zum Himmel und zurück reichen kann. Vieles ist möglich, wenn Sie mit klarem Blick ihre Details kennen und Ihr Ziel im Auge behalten, und Ihnen bewusst geworden ist, dass Ihrer Idee erst mal keine Grenzen gesetzt sind.