Willow Creek Leitungskongress 2020: Ein neues Bild von besserer Führung

„Wie wird wohl der erste Leitungskongress in Deutschland nach dem wenig rühmlichen Abschied von Bill Hybels werden?“ fragten sich viele von uns im Vorfeld. Mein Resümee von dem Willow Creek Leitungskongress: Eine überwältigend positive Überraschung!

[Tweet „Everyone wins, when the leader gets better. – Craig Groeschel @craiggroeschel“]

Dieser Grundgedanke, mit dem Craig Groeschel den Kongress eröffnete, signalisierte erst einmal Kontinuität. Die Kernbotschaft der Willow Creek Kongresse ist also geblieben.

Was heißt jetzt aber „besser“ — nach den Erfahrungen der letzten Jahre?

1. Besser heißt immer noch: kompetent und strategisch

Es ging erst mal mit dem 1×1 strategischer Führung weiter.

  • Leiter sind herausgefordert, mit ihren Ressourcen eine größtmögliche Wirkung zu erzielen.
  • Führungskräfte sollten sich fragen, wann etwas >gut genug< ist, um weiterzuziehen.
  • Leiter machen keine „einigermaßen guten Deals,“ sondern „sie sorgen für eine Umkehr der Kurve.“ Das heißt, sie sollten sich fragen, wie sie mit weniger Zeit, Geld und Energie mehr erreichen können.

Wer dazu mehr wissen möchte, kann sich für meinen Newsletter anmelden und bekommt am Montagmorgen eine informierende und motivierende E-Mail in seinen Posteingang. 

 

2. Besser heißt: Wirklich mit Männern und Frauen auf Augenhöhe

[Tweet „I want to live a better story! — Danielle Strickland @djstrickland“]

Nachdem tausende Frauen im #metoo Movement den Mut hatten, ihre Geschichte von Entwürdigung und Missbrauch öffentlich zu machen, ist eine tiefe Wunde der Menschheit erstmals wirklich am Licht. Das ist erst einmal schockierend — darin steckt aber auch eine Chance. Danielle Strickland gab eindringliche Impulse dazu, wie wir diese Chance einer wirklichen Kulturveränderung nutzen können.

 

Für eine Kulturveränderung braucht es zwei Dinge:

  1. Die Fähigkeit, sich eine bessere Zukunft vorstellen zu können.
  2. Die Fähigkeit, Unterdrückung zu verstehen.

Christen haben — so die Rednerin auf dem Willow Creek Kongress — alles, was es dafür braucht.

[Tweet „Das Evangelium ist der Dienst der Versöhnung.  — Paulus“]

Wir Christen bleiben oftmals bei der Frage stehen: „Wer ist Schuld?“ (Johannes 9,2)

Jesus machte jedoch deutlich, dass es darum geht, dass Gottes Macht und Herrlichkeit sichtbar wird. (Johannes 9,3).

Diese Herrlichkeit Gottes wird dann sichtbar, wenn wir ihn einladen, in unsere Ängste hineinzukommen, und wenn wir anfangen, unsere Unterschiede zu feiern.

Zum Schluss hatte sie dann noch eine Liste, von konkreten ToDo’s für uns Männer:

  1. Sprich die Wahrheit aus und lerne, dich zu entschuldigen.
  2. Feiere dich.
  3. Sei ein Förderer und Anwalt der Frauen.
  4. Weigere dich, Frauen als Bedrohung oder Versuchung zu sehen.
  5. Nutze deine Macht, um andere zu bevollmächtigen.

Macht ist dafür da, andere zu bevollmächtigen.

… ein Gedanke, der auch nicht neu ist, aber den wir endlich mal wirklich beherzigen müssen!

 

3. Besser heißt: Nicht mitmachen — bei Lieblosigkeit und Streit

Die Fragestellung an den nächsten Redner des Willow Creek Leitungskongresses war: „Wie sollte eine Kirche aussehen, in die meine Kinder gerne gehen?“ Und die Antwort kam ohne lange Umschweife: „Meine Kinder wollen nicht in eine Gemeinde gehen, in der wir liebesunfähig sind!“

[Tweet „Statt gegeneinander zu streiten, sollten wir gemeinsam für bessere Zustände streiten. — Andreas Boppart @andreasboppart“]

In gut schweizerischer Manier forderte Andreas Boppart seine Zuhörer dazu auf, in Streitsituationen zu rufen: „Da machen wir nicht mit!“

Wenn wir uns mal selbst hinterfragen, dann sehen wir, dass es immer dann zu Streitigkeiten kommt, wenn wir denken, besser zu verstehen als der andere, was gerade richtig und wichtig sei.

Wir brauchen Herzen, die nicht-wisserisch statt besser-wisserisch unterwegs sind.

Dabei könnte ein weiteres Verständnis des Evangeliums hilfreich sein, das der Redner an der biblischen Geschichte von Adam und Eva deutlich machte.

Die klassisch christliche Interpretation beschränkt sich dabei auf den Teil, den wir alle als Sündenfall kennen.


Neben dem Sündenfall haben wir es jedoch auch

mit einem Schamfall und

einem Angstfall zu tun.

Auf alle diese Fälle ist die in Jesus verkörperte Wahrheit eine kraftvolle Antwort:

Christus ist der Sündenvergeber, der Entschämer und der Angst-Befreier.

Boppart stellte sich zwei verbreiteten Irrtümern entgegen:

  1. Um einander zu lieben, müssen wir gleich glauben.
  2. Wenn wir nicht gleich glauben, müssen wir einander bekämpfen.

Das destruktivste Ausmaß dieses gegeneinander Kämpfens von unterschiedlich glaubenden Menschen (meist Männern) beobachtet Boppart in den Sozialen Medien. Als Gegenmaßnahme empfiehlt er den Rat eines Freundes, der ihm selbst eine Hilfe sei:

„Ich diskutiere mit dir bei Bier und Wein, aber auf Facebook lass ich’s sein!“

Besonders überzeugend wurden diese Worte, weil der Redner mit seinen Beispielen selbst sein eigenes „stolzes“ Herz zeigte, das die leise Stimme — die er als Stimme Gottes identifizierte — mit folgender Frage überführte:

„Meinst du, ich habe jetzt mehr Freude an deinem überheblichen Herzen, als an den sehnsüchtigen Herzen, die an der falschen Stelle nach dem richtigen suchen?“.

 

4. Besser heißt: Schöner

Der erste Konferenztag wurde von Johannes Hartl abgeschlossen, der einmal mehr eine Lanze für Schönheit brach.

[Tweet „Schönheit spricht: Du darfst sein. — Johannes Hartl @DrJohannesHartl“]

 

Der katholische Theologe forderte dazu heraus, Schönheit von Gott her zu definieren. Weil Gott vor allem durch Liebe gekennzeichnet ist, hat Hässliches (von Hass) keinen Platz bei Ihm. Hier stellte er der modernen Christenheit kein besonders gutes Zeugnis aus.

Letztlich landete er dann jedoch wieder bei der positiven Vision:
Schönheit erzählt von einer Heimat, die jeder Mensch insgeheim kennt und nach der er sich sehnt.

 

5. Besser heißt: Versöhnt

In leuchtendem Orange gekleidet stand eine wunderschöne, etwas schüchtern wirkende Frau auf der Bühne. Schon in wenigen Momenten fesselte sie das Auditorium mit ihrer Geschichte.

Ich war berührt und bewegt — gleichzeitig erschien es mir unangemessen, bei diesem Vortrag mitzuschreiben. (Das macht es jetzt natürlich etwas schwierig, darüber zu bloggen. Mhhm…)

Immaculée Ilibagizia ist die einzige Überlebende ihrer Familie nach dem Völkermord in Ruanda. Sie erzählte von ihren Eltern, von den Hassbotschaften gegen Mitglieder ihres Stammes (der Tutsi) über Radio und davon, wie der Nachbar ihrer Eltern (ein protestantischer Pastor mit anderer Stammeszugehörigkeit) sie zusammen mit einer Gruppe anderer Frauen in seiner Toilette versteckte.

Sie erzählte von ihrem Leid und ihren Hass-Gedanken gegen ihre Verfolger.

Und sie erzählte von ihren Gebeten und davon, wie schwer ihr die Passage „Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“ im Vaterunser fiel.

Sie erzählte aber auch davon, wie befreiend es war, als sie irgendwann tatsächlich ihren Hass loslassen konnte, und wie sie dann auch diesen Teil des Gebets von Herzen sprechen konnte.

Als wir gemeinsam das Vaterunser beteten, konnte man spüren, dass auch im Raum in Karlsruhe durch diese Botschaft Lebensgeschichten verändert wurden.

 

Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass dies der Abschluss-Vortrag des Willow Creek Leitungskongresses sein sollte. Die Veranstalter gaben nach der darauffolgenden Mittagspause ihre Entscheidung bekannt, die Konferenz wegen einer Ausbreitung des Corona Virus zu beenden.

Vielleicht hatten wir alle auch bereits gehört, was wir an diesen Tagen hören mussten.

Ich bin sehr dankbar für die Impulse des Willow Creek Leitungskongresses 2020 und für ein klares Bild davon, was bessere Führung in unserer Zeit bedeutet.

Vielen Dank für’s Lesen des Blog-Artikels. Ich hoffe, dass diese Zeilen auch dir dabei helfen, ein besserer Leiter zu werden. Denn davon werden alle Menschen in deinem Einflussbereich profitieren.

Positive Gedanken: Gründe, Tipps und Erfahrungen.

Wer wünscht sich keine gute Zukunft?
Ich habe noch niemanden kennengelernt, der sich keine gute Zukunft wünscht. Wir alle wollen, dass wir selbst, unsere Kinder, unsere Freunde und unsere Welt eine gute Zukunft haben. Wünsche sind positive Gedanken über unsere Zukunft.

Solange es beim Wünschen bleibt, nützt das allerdings wenig.
Wir können diesen Wunsch aber als Ressource nutzen!

Ich sehe Wünsche als passive Ressource — vergleichbar mit Geld, das wir auf dem Sparbuch oder Girokonto liegen haben. Es ist ein gewisser Wert vorhanden, aber wenn wir nichts damit tun, nimmt dieser Wert mit der Zeit ab, bis er irgendwann ganz verschwunden ist.

Die Aufgabe liegt also darin, diese Ressource zu einer wirklichen Investition in die Zukunft zu machen. Im Bild gesprochen: Das Geld vom Sparbuch abzuheben und zum Beispiel in ein innovatives Unternehmen zu investieren.

VIDEO 1: Warum positive Gedanken einfach Sinn machen.

VIDEO 2: Positive Gedanken machen Sinn, weil sie gute Dinge hervorbringen.

VIDEO 3: Positive Gedanken machen Sinn, weil sie gute Beziehungen ermöglichen.


… am besten den Youtube-Kanal abonnieren und auf dem Laufenden bleiben.

Ok, bei diesen Abonnenten sind wir noch nicht ganz, aber man braucht ja Ziele! 🙂

Die Sache mit den positiven Gedanken ist manchmal leichter gesagt als getan.

Wenn’s einfach auf allen Ebenen Probleme gibt, dann kann das schon den Mut nehmen. Bestimmt kennen Sie das: Wenn es irgendwo Probleme gibt, dann meistens gleich überall.

In diesen Momenten erweist sich, ob wir uns ins Negative ziehen lassen oder ob wir einen positiv gestaltenden Spirit behalten.

Was hilft Ihnen dabei, entgegen aller Umstände positiv zu bleiben?

Morgenroutine für positive Gedanken.

Bei mir hat das POSITIV BLEIBEN definitiv mit meinem Tagesstart zu tun.

Deshalb versuche ich schon laaaaange, meinen Tagesstart besser zu gestalten. Mit jeder äußeren Veränderung — von meinen Unternehmen, ehrenamtlichem Engagement, Strategien und Taktiken — wurde es wieder auf’s Neue herausfordernd, den Tag gut zu starten.

Hier sind einige Dinge, die mir im Lauf der Zeit wichtig wurden:

Sport
Frühstück (für mich bedeutet das gleichzeitig: Zeit mit dem wichtigsten Menschen in meinem Leben!)
Stille & Gebet
Tagebuch
Lernen
OK, und Duschen etc. muss natürlich auch sein 🙂

Das sind keine besonderen Dinge.
Aber jetzt mal ehrlich: WER macht das alles wirklich? JEDEN Morgen?

Das Buch „Der 5 Uhr CLUB“  hat mir diesbezüglich nochmals eine komplett neue Perspektive eröffnet und meinen Tagesstart extrem positiv beeinflusst.

Die positive Dynamik des Gestaltens

In meinem Buch „Plan B“  habe ich viel über das Entwickeln und Umsetzen von Ideen geschrieben.

Allein das Nachdenken über Lösungsansätze (statt dem beliebten Jammern über den IST-Zustand) bringt uns bereits in eine positivere Dynamik. Wenn wir dann noch anfangen, diese Ideen tatsächlich umzusetzen und andere für unsere Ideen zu begeistern, dann wird es immer einfacher in der Dynamik positiver Gedanken zu bleiben.

Probieren Sie es aus!

Hier sind einige Ideen (aus „Plan B“), die Ihnen helfen, auf neue Ideen zu kommen:
[pdf-embedder url=“https://arminruser.com/wp-content/uploads/2019/07/Ideengrundregeln.pdf“]

Anmerkung: Dieser Artikel ist auf Wachstum und Weiterentwicklung ausgelegt.
Lassen Sie uns gemeinsam eine Sammlung von Tipps zum Denken von positiven Gedanken und damit zum Gestalten einer guten Zukunft entwickeln.

Was hilft Ihnen auf dieser Reise?

Finde Deine Stimme!

Wenn wir unsere Stimme finden, verändert das unser Leben!
Keine Sorge, ich möchte mit diesem Artikel niemandem das Singen beibringen. Dafür gibt es weit kompetentere Menschen. Ich hatte aber selbst immer diese Sehnsucht im Herzen, von Menschen in einer Weise gehört zu werden, die zu mir passt. Ich wollte mit meinem Leben eine Geschichte erzählen, die inspiriert und ermutigt. Aber wie geht das?

Die Geschichten, die wir uns selbst erzählen.

Es fängt ja schon morgens beim Aufwachen an:

Die Stimme in unserem Kopf weckt uns mit ermutigenden oder entmutigenden Aussagen. Machmal trifft uns schon morgens die volle Last der Aufgaben, Konflikte und ungelösten Problemen. Dann sind da aber auch Ideen, Gedanken der Liebe und vielleicht wirken auch noch die schönen Erlebnisse des letzten Tages nach.

Die schönen Gedanken sind meistens weniger das Problem. Die schwereren Gedanken stellen uns jedoch vor eine wesentliche Entscheidung, die letztlich entscheidenen Einfluss auf unsere Stimme hat: Gehen wir in die Opfer-Rolle oder übernehmen wir Verantwortung?

Diese Entscheidung liefert uns den Grundton für alles, was wir an diesem Tag denken, tun und sagen.

Die Geschichten, die wir anderen erzählen.

Manche Menschen bringen grundsätzlich eine positive Stimmung in einen Raum. Bei anderen hingegen hat man das Gefühl, die Temperatur sinkt um einige Grad, sobald sie den Raum betreten. Ich denke, das liegt wesentlich an den Geschichten, die diese Menschen sich selbst und anderen erzählen.

Sind es Geschichten vom bösen Chef, von den nervigen Nachbarn oder der furchtbaren Regierung?

Sind es Geschichten über Krankheiten und die schrecklichen Dinge, die uns zustoßen können?

Oder sind es Geschichten von Möglichkeiten und Erfindungen, von spannenden Herausforderungen und den guten Taten anderer?

Menschen, die selbst das Leben mit einer gestaltenden Haltung annehmen, erzählen auch anderen belebende Geschichten.

Die Geschichten, die uns verbinden.

Eines Morgens im Hotel war es mir kaum möglich, die bemitleidenswerten Krankheitsgeschichten der älteren Damen am Nebentisch zu überhören. Ich schüttelte den Kopf und dachte, dass ich auf keinen Fall einmal zu so einer Gruppe gehören möchte. Diese Gruppe der „leidenden Rentner“ ist vermutlich ziemlich groß in unserem Land. Sie fühlen sich durch die Geschichten von ihren Krankheiten, der unfairen Rentenpolitik und den furchtbaren Umständen im Generellen miteinander verbunden.

Jede Gruppe von Menschen hat ihre eigenen Geschichten, durch die sie zusammengehalten wird. Vielleicht ist das sogar der Grund überhaupt, warum wir Geschichten erzählen. Wir wollen zu einer Gruppe dazugehören, in der unsere eigenen Geschichten auf Resonanz stoßen.

Firmen haben ihre Geschichten, Sportvereine haben ihre Geschichten, Nationen haben ihre Geschichten. Diese Geschichten sind (über)lebenswichtig, denn ohne andere Menschen können wir nicht leben.

In vergangenen Zeiten hatten die Menschen wenig Wahlmöglichkeiten, zu welcher Gruppe sie dazugehören möchten. Wer sich von seinem Stamm entfernte, wurde selbst zur traurigen Geschichte des Verrückten, der vom Säbelzahntiger gefressen wurde. Vielleicht ist das heute noch der Grund dafür, dass sich viele einfach der Geschichte anderer anpassen.

Heute können wir jedoch wählen. Wir können unsere eigene Geschichte erzählen und wir können uns in der ganzen Welt die Menschen suchen, die die Geschichten erzählen, von denen wir uns prägen lassen wollen.

[Tweet „Wir können uns entscheiden und ich finde, wir müssen uns entscheiden!“]

… übrigens: Heute kostet es zumindest in Deutschland eher selten den Kopf, wenn wir mal eine Geschichte erzählen, die nicht auf unmittelbare Gegenliebe stößt. Ist das nicht ein wunderbares Vorrecht, in solch einem Umfeld zu leben?

Ablenkende Stimmen ausschalten.

Weil Geschichten so einen großen Einfluss auf uns haben, ist es von unglaublicher Wichtigkeit, dass wir entscheiden, auf welche Stimmen wir hören. Und auch auf welche wir nicht hören.

Welche Geschichte erzählt diese Talkshow?

Welche Geschichte erzählt diese Serie?

Welche Geschichte erzählt dieser Social Media Influencer?

Welcher Geschichte erzählt diese Werbung?

Die Stimmen, denen wir oft zuhören, beeinflussen unsere eigene Stimme. Das hat mich dazu ermutigt, zahlreiche Stimmen im wörtlichen Sinne auszuschalten.

Ziele setzen.

Wenn wir uns Ziele setzen, diese schriftlich formulieren und anderen kommunizieren, dann ist das auch eine Art Storytelling. Plötzlich können Andere Teil von unseren Herausforderungen werden. Sie sehen, was wir uns vorgenommen haben und wie es uns damit ergeht. Sie können unseren Schmerz mitfühlen, wenn wir die Ziele nicht erreichen. Es entsteht ganz natürlich ein Dialog.

Dasselbe gilt auch, wenn wir unsere Ziele erreichen und uns darüber freuen. Manche werden sich mitfreuen, andere werden sich neidisch von uns abwenden oder uns sogar angreifen – all das hilft uns, Feedback zu bekommen und unsere eigene Stimme zu finden.

Von inspirierenden Stimmen lernen.

Kennst du das? Wenn manche Menschen sprechen, dann kommen auf einmal neue eigene Ideen. Oder, manchmal denke ich bei Aussagen anderer: Das hätte ich auch sagen können!
Ich habe mir angewöhnt, diese Sätze aufzuschreiben.

Manch einer wurde dann auch tatsächlich irgendwann zu einem Teil meines eigenen Vokabulars.

„Gestalten statt jammern“ – meine Stimme!

Dank der vielen wertvollen Stimmen, die mich geprägt haben und dank der vielen negativen Stimmen, die ich ausgeschaltet habe und dank des liebevollen aber auch niederdrückenden Feedbacks, das ich bekommen habe, durfte ich über viele Jahre meine eigene Stimme besser kennen lernen. Ich habe viel nachgedacht und tue es immer noch. Ich habe viel ausprobiert und tue es immer noch. Ich habe viele Geschichten erzählt, Feedback bekommen und meine Geschichten modifiziert. Aus all dem hat sich eine Stimme geformt, die andere ermutigen möchte, immer weniger zu jammern und immer mehr zu gestalten. Es ist mir eine große Ehre, dass du heute deine wertvolle Zeit investiert hast, um mir bis hierher zuzuhören.

Was ist deine Geschichte? Was ist deine Stimme?

Gerne darfst du auch meine Geschichte oder Teile davon weitererzählen.

Wann sind wir erfolgreich?

„Sind Sie erfolgreich?“ fragte der Vortragsredner bei einer Abendveranstaltung.

Man konnte körperlich spüren, wie sich Unsicherheit im Raum breit machte.

Wahrscheinlich haben sich in den Köpfen der anderen Zuhörer ähnliche Fragen überschlagen wie in meinem:

  • Woran mache ich Erfolg fest?
  • Ich bin ja noch nicht da, wo ich gerne hin möchte. Bin ich trotzdem erfolgreich?
  • Wie erfolgreich bin ich im Vergleich zu anderen?
  • In welchen Lebensbereichen bin ich erfolgreich?
  • Was muss noch passieren, dass ich auf diese Frage hin fröhlich die Hand heben kann?
  • Wer ist überhaupt erfolgreich?

Selbst die erfolgreichsten Menschen fallen oft in ein Loch, wenn sie ihre Ziele (z.B. einen sportlichen Erfolg) erreichen. Hatten sie vielleicht eine falsche Vorstellung von Erfolg? … die vielen Stunden, der viele Schweiß, die zahlreichen Entbehrungen – alles um irgendwann auf einem Treppchen zu stehen und anschließend in Depressionen zu verfallen?

Laut Duden ist Erfolg ein „positives Ergebnis einer Bemühung“ oder das „Eintreten einer beabsichtigten, erstrebten Wirkung“. In Wikipedia heißt es, dass Erfolg „das Erreichen selbst gesetzter Ziele“ bezeichnet. Ich denke, dass alle diese Definitionen einen Teil der Wahrheit beschreiben. So richtig beantworten sie meine Frage nach der Bedeutung von Erfolg trotzdem nicht. Wir könnten uns zum Thema Erfolg durch 83.600.000 Google-Treffer klicken oder bei Amazon 29.333 Bücher über Erfolg bestellen. Vielleicht wüssten wir dann mehr – das würde allerdings so lange dauern, dass wir keine Zeit mehr für die Umsetzung des Erkannten hätten.

Beate Westphal und ihr Team von der Aprilstiftung in Berlin eröffnet uns einen anderen, sehr sympathischen Zugang zu diesem komplexen Thema. Beate erzählte mir mit leuchtenden Augen von ihrer Idee, die sie inzwischen in die Tat umgesetzt hat: „Wir sammeln Erfolgsgeschichten und helfen den Menschen dabei, Worte für ihre eigenen Erfolgsgeschichten zu erzählen!“. Die Geschichten anderer hören, die eigene Geschichte verstehen und mit dieser Geschichte wiederum andere ermutigen – vielleicht ist das die angemessenste Art zu lernen, was Erfolg wirklich ist.

Jedes Jahr werden auf dem Blog der Aprilstiftung 30 Erfolgsgeschichten veröffentlicht. Ich habe ein wenig gestöbert:

Für Gregor bedeutet Erfolg, dass er seinen Kunden mit Keksen und Pralinen Wertschätzung auszudrücken darf. Für Mila war es ein Erfolgserlebnis, dass sie es geschafft hat, sich das Geld für ein Fahrrad zusammenzusparen. Die persönliche Veränderung von Marcel zeigt eine eindrückliche Reise zu einem neuen, menschlicheren Erfolgsverständnis. Ein großer Erfolg war für ihn, seinen Selbsthass zu überwinden und dadurch auch einen neuen Blick für seine Mitmenschen zu bekommen. Anna erlebt den Rollentausch mit ihrem Mann, die Entwicklung eines eigenen Produkts und die Selbstbestimmtheit als Unternehmerin als Erfolgsgeschichte. Uli und Beate waren erfolgreich damit, in Bildung zu investieren.

Auf blog.aprilstiftung.de können Sie viele weitere persönliche, unternehmerische und gesellschaftliche Erfolgsgeschichten kennenlernen. Vielleicht lesen wir dort irgendwann ja auch Ihre Geschichte. Ich bin gespannt.

Freiheitslauf – ein Plädoyer für das Nutzen von Möglichkeiten

Als ich das Wort „Freiheitslauf“ zum ersten Mal hörte, fühlte ich mich nicht angesprochen. Seit mehr als zehn Jahren konnte ich schon nicht mehr laufen (aufgrund eines Unfalls), somit war die Sache klar: Ich gehöre nicht zur Zielgruppe!

Die ganze Freiheitslaufwerbung zog an mir vorüber wie Kaffee-Werbung an einem Teetrinker. Oder Steakhouse-Werbung an einem Vegetarier.

Ganz schön dumm.

Die Filterfunktion vom Gehirn hat ohne Zweifel seine Berechtigung. Aber manchmal führt sie uns in die Irre und hält uns davon ab, die wahren Möglichkeiten zu nutzen. Wer sagt denn, dass man LAUFEN können muss, um an einem Freiheitslauf teilzunehmen?

Die einzige wirkliche Teilnahmebedingung ist, dass man aus eigener Kraft die 2,1km lange Runde ein- oder mehrmals zurücklegen kann.

Somit ist der Weg frei, den Blick auf den ersten Teil – die Freiheit – zu werfen. Ich bin mit dem Grundrecht der Freiheit aufgewachsen. Ich kann wählen, was ich zum Frühstück esse, was ich anziehe, welcher Arbeit ich nachgehe, wohin ich in den Urlaub fahre, mit welchem Verkehrsmittel ich dorthin fahre …

Sowohl unsere Gesetze, als auch unser Wohlstand ermöglichen uns eine Freiheit, die es selten in der Weltgeschichte gab. Darüber hinaus erlebe ich eine innere Freiheit, meine eigenen Visionen zu verfolgen und mich auf eine Art weiterzuentwickeln, für die ich dankbar bin.

Kurz: ich erlebe eine Freiheit, die jeder haben sollte – aber Tatsache ist, dass sie auch heute noch zu vielen Menschen vorenthalten wird.

  • Junge Mädchen werden in die Sklaverei verkauft und dort körperlich und geistig missbraucht.
  • In vielen Nationen gibt es zwar gute Gesetze, aber niemanden, der diese Gesetze einfordert.
  • Sogar den Menschen, die sich zu uns nach Deutschland flüchten, wird oft über Jahre die Freiheit vorenthalten, sich ein neues Leben bei uns aufbauen zu dürfen.

Sie können diese Liste bestimmt selbst weiterführen.

Tatsache ist, dass der Kampf um FREIHEIT noch immer nicht gewonnen ist, und dass er immer wieder neu gekämpft werden muss.

Ich mache aus mindestens drei Gründen beim Freiheitslauf mit:

  • Um unsere Aufmerksamkeit auf unsere Freiheit zu lenken, die wir uns bewahren und anderen Menschen verschaffen müssen.
  • Um Geld für Organisationen zu sammeln, die eine großartige Arbeit für die Freiheit anderer leisten.
  • Um zu zeigen, dass „geht nicht“ viel seltener wahr ist, als wir denken. Man muss nicht laufen können, um an einem Lauf teilzunehmen.

 

Wenn Sie mich mit einem Geldbetrag unterstützen wollen, kommt das in diesem Jahr folgenden Organisationen zugute:

  • International Justice Mission, die weltweit für die Befreiung von den derzeit etwa 35 Millionen versklavten Menschen kämpft.
  • Teach Beyond, mit einem Kindergartenprojekt im Kongo.
  • Füreinand e.V., dem Freundeskreis für Flüchtlingshilfe in Efringen-Kirchen, die mit dem Geld Flüchtlingen Alphabet-Kurse und Sprachkurse ermöglichen werden.

Ihr LogoSponsoren mit mehr als 1000.- Euro können mir gerne (zeitnah) ihr Logo schicken, und ich lasse es mir auf mein T-Shirt drucken.

Sind sie dabei?

Was hat Gerhard Mercator mit einem erfolgreichen Unternehmer gemeinsam?

Gerardus Mercators Google

Ein mittelalterlich aussehender Herr an einem Globus? Wer heute früh schon bei google vorbeigeschaut hat, hat gelernt, dass heute der 503. Geburtstag von Gerhard Mercator ist. Mercator war ein angesehener Kartograph, aber was hat das mit Unternehmertum gemeinsam? Für uns liegt das auf der Hand, nämlich aus drei Gründen:

  1. Detailblick für die Gegebenheiten

Zur Erstellung seiner Karten benötigte der Theologe, Philosoph und Mathematiker einen messerscharfen Detailblick und die richtigen Berechnungen für die örtlichen Gegebenheiten. Er musste jeden Weg, jede Kreuzung und jede Kurve aufnehmen und einzeichnen. Nehmen Sie Sich die Zeit und sehen Sie Sich die Europa-Karte von Mercator an.

Ohne, dass er in einem Hubschrauber über das Gelände fliegen konnte, hat er doch Flusswindungen und Waldstücke ebenso verzeichnet, wie die korrekten Umrissformen der europäischen Länder.

Ein erfolgreicher Unternehmer muss seinen Standpunkt und seine Umgebung ebenso genau einschätzen können, damit er weiß, wo und wie seine Vision im Moment platziert ist und wo er über Grenzen gehen kann. Zur Vereinfachung ist es heute für Führungskräfte möglich, durch Wirtschaftmagazine und Konferenzen wie „Oben ist besser“  einen Überblick zu bekommen, wie die Umrisse seines Unternehmens in die Umrisse des Gesamtmarkts passen. Nutzen Sie diese Möglichkeiten.

 

  1. Das Ziel im Blick

Die Erstellung einer Karte dient der Aufnahme der Umgebung, und dem Nutzer zur Zieldefinition. Wo will ich hin und wie komme ich dorthin? Mercator hat es Handelsreisenden, Schifffahrern und vielen anderen ermöglicht, dass sie weiter denken als bis zur nächsten Stadt.

Ein erfolgreicher Unternehmer muss bei seinen Planungen und Marketingstrategien auch mindestens drei bis vier Städte, wenn nicht Länder weiterdenken. Bedarf und Nachfrage im Nachbarort und im Nachbarland, das Wahrnehmen und Wissen um kulturelle Anforderungen und Marktbesonderheiten sowie die besten Wege von Ihnen zu Ihrem Kunden dort sind Grundbausteine bei der Erstellung der Vorplanung für die Ausweitung Ihrer Vision.

 

  1. Die Erkenntnis von Weite

Mercator sah sich als wissenschaftlicher Kosmograph, nicht als Kartograph. Das bedeutet, es ging ihm nicht nur um die Erstellung der Karte von Flandern, sondern um seine fünf Globenpaare, die Himmel und Erde darstellen.

Damit hat er den Oligarchen und dem gebildeten Volk im 15. Jahrhundert einen Schritt weiter geholfen zu verstehen, wie groß und vielfältig unsere Erde ist.

Ein Unternehmer braucht diese Erkenntnis auch dringend, damit seine Vision von Ihrer Heimatstadt bis zum Himmel und zurück reichen kann. Vieles ist möglich, wenn Sie mit klarem Blick ihre Details kennen und Ihr Ziel im Auge behalten, und Ihnen bewusst geworden ist, dass Ihrer Idee erst mal keine Grenzen gesetzt sind.