Wer will schon gerne einen schlechten Chef?

Anders herum gefragt: Bin ich die Führungskraft, unter der ich selbst gerne arbeiten würde? Wir sind als Führungspersönlichkeiten ständig herausgefordert, besser zu werden und uns so auch den Respekt unserer Mitarbeiter zu verdienen.

Respekt können wir uns nicht kaufen.

Respekt ist zentral, damit wir Menschen von da, wo sie aktuell stehen, zu einem andern Ort führen können. Das gilt gleichermaßen für einen Reiseführer wie für einen Top-Manager.

Es braucht Zeit, dass eine Führungspersönlichkeit den Respekt seiner Mitarbeiter gewinnt. Zeit ist aber bei weitem nicht der einzige Faktor, der Menschen in Führung Respekt verschafft. Im aktuellen CreativeChange VLOG habe ich mir darüber Gedanken gemacht:


 

Abonnieren

Führung: Das Prinzip des festen Bodens

Negativ formuliert könnten wir dieses Prinzip auch „das Prinzip der rohen Eier“ nennen.

Ich kenne dieses Gefühl gut: Überall wo man hinkommt, fühlt es sich an, als würde man sich auf rohen Eiern bewegen. Jedes falsche Wort wird auf die Goldwaage gelegt und irgendwie rumort es unter der Oberfläche.

Das Bankkonto der Beziehungen

John Maxwell vergleicht es mit einem Bankkonto. Wenn auf dem Bankkonto genug Geld drauf ist, dann fühlt es sich stabil an und auch nach einer größeren Abhebung ist alle noch recht entspannt (fester Boden); wenn auf dem Konto jedoch nur noch wenig Geld drauf ist, dann wird es schon nach einer mittleren oder kleinen Abhebung schwierig. Die Nerven flattern und die Stimmung geht in den Keller. Bei Führung handelt es sich allerdings primär nicht um ein Bankkonto der Finanzen sondern der Beziehungen.

„Jeder Leiter beginnt eine neue Führungsposition sozusagen mit einer Portion Taschengeld. Von da an kann er nun weiteres Kapital ansammeln oder das Geld ausgeben. Trifft er eine schlechte Entscheidung nach der andern, gibt er nur aus. Eines Tages wird er also nach der letzten Fehlentscheidung plötzlich mit leeren Taschen dastehen. Dann kommt es auch nicht auf die Tragweite der Entscheidung an. Ohne Leitungs-Kapital bleibt man letztlich ohne Führungskraft. (Anmerkung: Mit Führungskraft ist hier keine Person sondern die Kraft zum Führen gemeint!)

Maxwell, John C. Leadership: Die 21 wichtigsten Führungsprinzipien

Ein schweres Eingeständnis

Das tut weh. Wenn ich ehrlich bin, dann habe ich mir in solchen „Rohe-Eier-Situationen“ tendenziell selbst ein wenig leid getan. Das ist jedoch etwas, das sich eine Führungspersönlichkeit nicht leisten kann. Führung bedeutet, dass wir Verantwortung für unser Verhalten und für die Organisation übernehmen, die wir führen. Es gehört damit zur Verantwortung einer Führungspersönlichkeit, festen Boden unter den Füßen zu haben. Oder im Bild vom Beziehungs-Konto gesprochen: Wir haben dafür zu sorgen, dass das immer genug Guthaben vorhanden ist. Das Gute ist, dass auch große Abbuchungen – z.B. durch falsche oder vorschnelle Entscheidungen – oft wieder in Ordnung gebracht werden können. Das Zaubermittel, das Maxwell dafür vorstellt, lautet Entschuldigen. Eine ehrlich gemeinte Entschuldigung wird zwar nicht immer verstanden und angenommen, aber sie hilft erstaunlich oft, wieder festen Boden unter die Füße zu bekommen.

Die Führungswährung: Vertrauen

Führungspersönlichkeiten bezahlen mit der Währung „Vertrauen“. Im nächsten CreativeChange Video werde ich darauf noch genauer eingehen. Zwei wichtige Vertrauens-Pfeiler möchte ich aber heute schon nennen: Kompetenz + Charakter. Der US-amerikanische General Norman Schwarzkopf weist auf die Bedeutung des Charakters hin mit den Worten: „Führung ist eine mächtige Kombination von Strategie und Charakter. Falls Sie mal eins von beiden fallen lassen müssten, dann lieber die Strategie.“ (Maxwell, John C.. Leadership: Die 21 wichtigsten Führungsprinzipien)

Für mich bedeutet das, dass ich mein bestes gebe, um gute Arbeit zu leisten und die Menschen wertschätzend zu behandeln, die meiner Führung anvertraut sind. Zu diesen Menschen, die meiner Führung anvertraut sind, gehöre ich übrigens auch selbst. Sport und ausreichend Schlaf sind deshalb wichtige Elemente eines wirkungsvollen Charaktertrainings.

Wir alle werden aber auch irgendwann mal scheitern und dann bleibt nur der oben vorgeschlagene Weg des Entschuldigens. Charakter ermöglicht Vertrauen. Und Vertrauen macht Führung möglich. Das ist das Prinzip vom Festen Boden. (Maxwell, John C. Leadership: Die 21 wichtigsten Führungsprinzipien)

Führung: Das Prinzip der Führungspersönlichkeit

Wenn man eine Führungsrolle bekommt, dann sagt das erst mal noch ziemlich wenig darüber aus, ob man tatsächlich auch führen kann. Menschen wollen sehen, dass die Person in der Führungsposition auch wirklich eine Führungspersönlichkeit ist. Das Wechselspiel zwischen „führen“ und „Führungspersönlichkeit“ ist eine interessante Dynamik:

Eine „Führungspersönlichkeit“ zeichnet sich dadurch aus, dass sie tatsächlich „führt“. Praktisch kann aber nur „führen“, wer die Autorität einer „Führungspersönlichkeit“ hat. Wir müssen also in eine positive Führungsdynamik kommen, um führen zu können, sonst wird jemand anders die Führung übernehmen.

Die wirkliche Führungspersönlichkeit

John Maxwell erzählt in seinem Buch „Leadership: Die 21 wichtigsten Führungsprinzipien“ folgende Geschichte:

FührungspersönlichkeitIch ging davon aus, dass ich ja als Leiter berufen worden war und jeder mir deswegen folgen würde. Mit dem gesamten Wissen meiner gut zwanzigjährigen Lebenserfahrung begann ich also nach den aktuellen Anliegen zu fragen. In der entstehenden Pause schaute ich alle kurz an, und schon räusperte sich ein Mann in den Sechzigern namens Claude und sagte: „Ich hab da was.“ „Nur heraus damit, Claude“, ermutigte ich ihn. „Also, mir fiel letztens beim Gottesdienst auf, dass das Klavier etwas verstimmt klingt“, sagte er. „Ja, das hab’ ich auch bemerkt“, schloss sich ein Zweiter an. „Ich stelle den Antrag“, fuhr Claude fort, „dass wir einen Klavierstimmer aus Louisville holen lassen und das in Ordnung bringen.“ „Ja, gute Idee“, hörte man rund um den Tisch. „Ich stimme zu“, sagte Benny, der neben Claude saß. „Wunderbar“, meinte ich. „Hat noch jemand eine Sache?“ „Jawoll“, antwortete Claude. „Vor kurzem entdeckte ich, dass eine Glasscheibe in einem der Gruppenräume beschädigt ist. Auf meinem Hof hab’ ich eine Scheibe, die passen würde. Benny, du bist doch ein guter Glaser. Kannste das machen?“ „Na klar“, antwortete Benny, „das mach’ ich gerne.“ „Gut“, setzte Claude fort. „Noch eine Sache – der Gemeindeausflug. Ich dachte, dass wir den dieses Jahr unten am See machen sollten. Das wär’ doch für die Kinder am besten.“ „O ja, prima. Eine super Idee!“, stimmten alle zu. „Machen wir’s offiziell“, schlug Benny vor. Als alle nickten, warteten wir, ob Claude noch etwas sagen würde. „Ich hab’ nichts mehr“, meinte Claude. „Pastor, Sie können jetzt mit Gebet schließen.“ Und das tat ich dann auch.

Wer hat in dieser Situation geführt?

… es war nicht der eingesetzte Leiter.

Was können wir tun, um zu einer wirklichen Führungspersönlichkeit zu werden?

Tatsächlich gibt es in jeder Organisation so einen „Claude“. Als junge bzw. neue Führungskraft tuen wir gut daran, diese Person zu identifizieren und sich mit ihr zu verbünden. Sonst verspielen wir eine Menge unnötiger Energie und werden dem eigen Zuwachs an Führungsautorität im Wege stehen. Wir können aber nicht nur von der Autorität bestehender Führungspersönlichkeiten profitieren – wir können auch aktiv daran arbeiten, eigene Führungsautorität aufzubauen. Das geschieht durch:

Charakter: Wer ein Leben voller Integrität, Durchhaltevermögen, Hingabe an eine Sache und wirklichem Interesse an Menschen führt, dem vertrauen die Menschen schneller. Menschen spüren erstaunlich gut was sich hinter der Fassade verbirgt.

Beziehungen: Wer Freundschaften pflegt und anderen aufgeschlossen begegnet, bekommt mehr gehör – auch bei Menschen außerhalb des direkten Freundeskreises.

Information: Wer Bescheid weiß, dem hört man gerne zu. Wenn eine Führungskraft im Gegenzug keine Ahnung davon hat, was in der Organisation, in der Branche, etc. abläuft, dann werden die Leute ihr auch nicht folgen.

Erfahrung: Wer einen Weg schon mal bewältigt hat, dem trauen die Menschen zu, dass er es noch einmal kann. So ist es im übertragenen Sinn auch bei unternehmerischen Herausforderungen.

Seniorität: Wer lange genug in einer Organisation bleibt, der hat automatisch schon etwas mehr Gehör als andere.

Bist du eine wirkliche Führungspersönlichkeit?

Wie reagieren die Menschen, wenn du mit ihnen redest?
Krempeln sie die Ärmel hoch und beginnen mit der Arbeit oder gehen sie zum nächsten Thema über bzw. hören sie, was andere zu sagen haben, um dann deren Ideen umzusetzen?

Dieser Artikel gehört zu einer Blog-Serie in der ich mich mit dem Buch Leadership: Die 21 wichtigsten Führungsprinzipien von John C. Maxwell beschäftige.

Führung: Das Prinzip des Lenkens

Als ich anfing, das Kapitel zu diesem Thema in Maxwells Führungs-Buch zu lesen, fragte ich mich zunächst, ob er sich wohl verschrieben hatte. Hätte es nicht „Das Prinzip des Denkens“ heißen sollen? … denn darum geht es beim Lenken im Kern.

Am Beispiel der beiden Polarforscher Amundsen und Scott illustriert John Maxwell eindrücklich den Unterschied zwischen einer Führungskraft, die das Prinzip des Lenkens beachtet, und einer Führungskraft, die das nicht tut.

Der Norweger Amundsen gewann den Wettlauf zum Südpol gegen seinen britischen Konkurrenten Scott, weil er seine Reise akribisch genau plante, für das passende Werkzeug (Hundeschlitten und hochwertige Sonnenbrillen) sorgte und vor allem genug Vorräte in einem gut zu bewältigenden Abstand deponiert hatte. Scott dagegen schien vieles nur oberflächlich geplant zu haben und sich von dem Umständen mehr oder weniger überraschen zu lassen. Dadurch kam er nicht nur mehrere Wochen nach Amundsen am Südpol an – er verlor, genauso wie alle seine Männer, auf dieser Reise sein leben.

Vorausschauen als Führungs-Disziplin

Um eine Expedition (oder ein Team, eine Organisation, etc.) erfolgreich führen zu können, muss der Leiter so viel wie möglich vor seinem inneren Auge ablaufen lassen und durchdenken. Dafür braucht es Zeit und vor allem die Fähigkeit, sich von ablenkenden, zweitrangigen Aufgaben abzugrenzen. Jede Führungskraft weiß theoretisch, dass vorausschauendes Denken gut ist. Die einen nehmen sich auch die Zeit und tun es, die anderen tun das jedoch nicht. Es geht also nicht um eine magische Fähigkeit, die der eine besetzt und der andere nicht. In der tatsächlichen Handlung oder Disziplin liegt letztlich der entscheidende Unterschied.

„Ein Leiter ist jemand, der mehr als andre sieht, der weiter als andre sieht und der früher sieht als andre.“ Leroy Eims zitiert in: Maxwell, John C.  Leadership: Die 21 wichtigsten Führungsprinzipien

Eine Führungspersönlichkeit lernt aus ihren Erfahrungen

Alle Erfahrungen sind ein Fundus aus dem Führungskräfte schöpfen können.

Eine Führungspersönlichkeit macht keine vorschnellen Zusagen

Die wenigsten Menschen sagen gerne NEIN. Deshalb sind wir versucht, Zusagen zu machen, die wir später oft bereuen. Die Auswirkungen sind für uns als Einzelperson oft schon schmerzhaft. Weil Führungskräfte zusätzlich noch Verantwortung für viele andere Menschen tragen, sind die Auswirkungen einer vorschnellen Entscheidung noch viel dramatischer. Eine Führungspersönlichkeit sollte diesen Fehler also so selten wie möglich machen.

Wir sind gut beraten, wenn wir den Zimmermannsspruch beherzigen: Zweimal messen und einmal schneiden.

Eine Führungspersönlichkeit verbindet Optimismus mit Fakten

Wir können ein Team nur dann zu einem ambitionierten Ziel führen, wenn wir selbst glauben, dass wir dort ankommen werden. Die Falle des Optimismus ist jedoch, Hindernisse schön zu reden. Das wiederum kann – wie wir am Beispiel von Scott gesehen haben – tödlich enden.

Die wirkungsvollsten Führungskräfte zeichnen sich daher durch realistischen Optimismus aus.

Zum Schluss ein Akrostichon, das ich von Maxwell übernommen und leicht angepasst habe:

PLANE VORAUS

Prioritäten definieren

Leitende Mitarbeiter informieren

Aktionsplan bestimmen

Navigationsziel darlegen

Ergebnis kontrollieren

 

Verliere nicht den Mut

Orientiere dich am großen Ganzen

Räume genug Zeit ein, dich daran zu gewöhnen

Aktiviere alle Kräfte

Ueberprüfe täglich den Arbeitsplan

Schaue und feiere Erfolge

Dieser Artikel gehört zu einer Blog-Serie in der ich mich mit dem Buch Leadership: Die 21 wichtigsten Führungsprinzipien von John C. Maxwell beschäftige.

Führung: Das Prinzip „Entwicklung“

Werden Führungskräfte geboren?

„Natürlich!“ antwortet John Maxwell „Ich bin noch niemandem begegnet, der anders auf die Welt kam.“ 🙂

Darüber, ob Führungspersönlichkeiten geboren oder trainiert werden, streiten sich die Gelehrten.

Führen ist eine komplexe Angelegenheit. Dazu gehören „Respekt, Erfahrung, emotionale Kraft, Beziehungstalent, Disziplin, Vision, Schwung, gutes Timing und vieles andere.“ (Maxwell, John C.. Leadership: Die 21 wichtigsten Führungsprinzipien

Wer eine Gruppe von Kindern beobachtet, der sieht sofort, dass viele der oben genannten Eigenschaften für einige von ihnen natürlicher sind als für andere. Manche haben eine natürliche Intuition und Autorität, die anderen nicht gegeben ist. Gleichzeitig stimme ich Maxwell darin zu, dass zumindest jeder besser darin werden kann, andere Menschen zu führen. Der natürliche Vorteil tritt in der zweiten Lebenshälfte sogar in den Hintergrund. Im Alter von 30-40 Jahren werden Training und gute Gewohnheiten immer bedeutender und wenn wir bedenken, dass sich die größten beruflichen Erfolge auch meistens in diesem Alter einstellen, ist das kein kleines Detail.

Wo stehe ich mit meiner Führungskompetenz?

Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Weisheit – Benjamin Disraeli

Manchmal hilft schon ein Blick in den Spiegel. Menschen, die wissen wo sie hinwollen, schauen anders als Menschen, die sich von von den Meinungen, Ideen und Wünschen anderer hin und her treiben lassen.

Als nächstes hilft der externe Blick von einem Coach oder Mentor – ja, Selbsterkenntnis bedeutet nicht, dass man alles selbst herausfinden muss. Die Botschaft muss nur irgendwann bei einem selbst ankommen.

Das Kriterium zur Beurteilung der Führungskompetenz, das alle anderen aussticht, ist jedoch das Liefern von Ergebnissen und die konkrete Wirkung auf andere.

… und dann gibt es da auch noch einige Tests und Fremdbeurteilungen, die hier und da auch weiterhelfen können. Ehrlich gesagt würde ich jedes persönliche Feedback einem elektronischen Test jedoch vorziehen.

Lernen, führen, lernen, führen, …

Als ich anfing, mich mit Führung zu beschäftigen, hatte ich noch niemanden zu führen

… außer mir selbst. Diese Herausforderung war auch erst mal ausreichend und bis heute halte ich Selbstmanagement für die zentrale Lern-Aufgabe jeder Führungspersönlichkeit.

Angeleitet durch die 7 Wege zur Effektivität von Steven Covey fing ich an, meine Selbst-Wirksamkeit zu verbessern. Zum Beispiel brachte ich meinen Schreibtisch in Ordnung, denn wenn ich meine Sachen nicht wiederfinde, limitiere ich mich selbst. Ich arbeitete an meiner Aussprache, denn wenn ich nicht verstanden werde, kann ich keinen Einfluss nehmen. Und ich entwickelte einen – meinem Energie-Level entsprechenden – Tagesablauf.

Das meiste, an dem ich damals arbeitete, war für die Menschen um mich herum zunächst unsichtbar. Doch nach und nach wurden die Auswirkungen sichtbar und plötzlich bekam ich auch die Chance, andere Menschen zu führen. Diese Chance fühlte sich manchmal als ziemliche Überforderung an, aber mit der Hilfe von Büchern, Trainings und anderen Menschen durfte ich mich weiterentwickeln und weiter lernen. So geht es mir auch noch heute. Ich lerne, bekomme eine Gelegenheit, das Gelernte anzuwenden und das wiederum macht sichtbar, dass ich noch viel mehr zu lernen habe. Irgendwie habe ich die Ahnung, dass das noch ziemlich lange so weiter gehen wird.

Von Theodore Roosevelt wird gesagt, dass er eine ausgezeichnete Führungspersönlichkeit war: Der Historiker Hugh Brogan beschreibt ihn als „den fähigsten Mann im Weißen Haus seit (Abraham) Lincoln, den feurigsten seit … Jackson und den gelehrtesten seit John Quincy Adams“ (Maxwell, John C.. Leadership: Die 21 wichtigsten Führungsprinzipien)

Wenn man also von jemandem sagen könnte, dass er wusste, wie Führung geht, dann war es wahrscheinlich Roosevelt. Doch auch auf seinem Sterbebett fand man noch ein Buch. Er war Zeit seines Lebens ein Lernender und nur der Tod konnte seinem Lernen ein Ende setzen.

Roosevelt hatte das Prinzip der Entwicklung verstanden und feuert uns mit seinem Leben bis heute an, weiter zu lernen, weiter zu führen und uns mit derselben Ausdauer weiterzuentwickeln.

Dieser Artikel gehört zu einer Blog-Serie in der ich mich mit dem Buch Leadership: Die 21 wichtigsten Führungsprinzipien von John C. Maxwell beschäftige. Schau gerne dazu auch auf dem Youtube-Kanal CREATIVE CHANGE vorbei. 

Führung: Das Prinzip „Einfluss“

[Tweet „Wer keinen Einfluss hat, der kann nicht leiten.“]

Ich höre immer wieder Aussagen dieser Art:

„Ich habe ja nicht die Position, um xyz zu ändern.“

Das Interessante daran ist, dass diese Aussagen nicht nur von Menschen kommen, die in der Organisationshierarchie ziemlich weit unten stehen, sondern auch von Menschen, die eine höhere Position innehaben – z.B. Geschäftsführer, Politiker, Pastoren oder Manager.

Tatsächlich kann eine hohe Position hier und da helfen, Menschen in Aktion zu bringen. Was es im Kern aber braucht, ist meistens gar keine Position sondern Autorität. Genauer gesagt: die  Autorität, Einfluss zu nehmen. Und die kann auch auf ganz andere Art erworben werden, als durch eine hohe Position.

Im Umkehrschluss hat auch bei weitem nicht jeder, der eine hohe Position innehat, automatisch Einfluss darauf, was in einer Organisation oder durch eine Organisation geschieht.

Tatsächlich gibt es in vielen Organisationen die sogenannte „graue Eminenz“. Das sind Persönlichkeiten, die aufgrund ihres Alters oder schlichtweg weil sie schon lange da sind, eine große Autorität aufgebaut haben. So kann es passieren, dass der eingesetzte Leiter (mit der Position) eine Gruppe mit Argumenten, Zahlen und einer Strategie versucht, von einer bestimmten Richtung zu überzeugen. Wenn er fertig ist, schauen alle  zur „grauen Eminenz“ und diese entscheidet letztlich mit einem leichten Nicken oder Kopfschütteln darüber, ob die Richtung eingeschlagen wird oder nicht..

Eine einflussreiche Person erkennt man daran…

1. dass die Menschen im Raum zu ihr schauen, wenn eine Entscheidung getroffen werden muss.

2. dass die Teammitglieder aufhorchen, wenn sie etwas zu sagen hat.

3. dass die Menschen ihr folgen.

Wie bekommt man Einfluss?

  1. Kompetenz: Wir lassen uns gerne von Menschen beeinflussen, die wissen wovon sie reden.
  2. Integrität: Wir glauben Menschen, die bewiesen haben, dass sie keine falschen Spiele spielen.
  3. Dienstbereitschaft: Menschen, die nach Möglichkeiten suchen, einen Beitrag zu leisten, verdienen es, gehört zu werden.


John Maxwell erzählt in seinem Buch über die „21 laws of leadership“ (21 Gesetzmäßigkeiten oder Prinzipien der Führung) eine Geschichte von Abraham Lincoln:
Als Junger Mann nahm Lincoln als Freiwilliger an einem Kriegszug teil. Seine Kollegen wählten ihn dabei zum Hauptmann. Weil Lincoln jedoch keine Ahnung von militärischer Führung hatte, wurde er Schritt für Schritt degradiert und war am Ende des Krieges nur noch Gefreiter. Seine Freunde sahen am Anfang die durchaus vorhandenen Qualitäten, aber zu diesem Zeitpunkt fehlte Lincoln die Kompetenz, seine Truppe gut führen. Daran erkennen wir, dass keiner der drei oben genannten Punkte vernachlässigt werden darf. Später lernte Lincoln daraus, entwickelte die nötige Kompetenz und brachte es bis zur höchsten Führungsposition seines Landes.

Das Thema Einfluss ist mit diesem Kurzen Beitrag natürlich nicht erschöpfend behandelt. Ich möchte es aber im Kontext von Führung bewusst nicht komplexer machen. Wenn wir nämlich konsequent an unserer Kompetenz, Integrität und Dienstbereitschaft arbeiten, wird unsere Führungskapazität garantiert auch wachsen. Und darum geht es in dieser Reihe.

Allen, die gerne tiefer einsteigen wollen und von aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen über Einfluss profitieren möchten, kann ich wärmstens das aktuelle Buch PRE-SUASION von Robert Cialdini empfehlen.

Mit einer klaren Vision ins Jahr starten.

Eine bessere oder andere Zukunft fängt in unserem Kopf mit der eigenen Vorstellung von dieser Zukunft an.

In diesem Video stelle ich meine Sicht von Vision, Mission und Berufung vor, und gebe eine praktische Hilfestellung, um Schritte auf eine klare eigene Vision hin zu gehen.


Wenn du gerne mehr Inspiration und Unterstützung möchtest, um dieses neue Jahr aktiv zu gestalten und deine Möglichkeiten wirklich zu nutzen, dann empfehle ich dir meinen Online Kurs, den ich extra für diesen Zweck produziert habe.

►►ZUM KOSTENLOSEN ONLINE KURS:

http://arminruser.com/creative-change/

Ich wünsche dir ein großartiges Jahr 2018!

Nicht aus Fehlern lernen | CreativeChange #14

Irgendwie ist es sympathisch, wenn Menschen offen über ihre Fehler sprechen, oder?

Wir haben genug von glatten Fassaden. Deshalb haben Leute, die ihre Fehler öffentlich machen, gerade eine gute Zeit. Veranstaltungen wie die Fuckup Nights sind hoch im Kurs und tausende junge Leute erhoffen sich von diesen Veranstaltungen Tipps und Orientierung für ihre eigenes Leben.

So sympathisch das Ganze daher kommt, ist doch die Frage, was wir tatsächlich aus Fehlern lernen können uns was nicht.

 

Jeden Montag veröffentlichen wir eine neue Folge von CREATIVE CHANGE – mit Impulsen, dass Menschen und Organisationen nicht stecken bleiben, sondern zur besten Version ihrer selbst werden.
-> hier kannst du den Kanal abonnieren und immer auf dem Laufenden bleiben.

CREATIVE CHANGE: Schon acht Folgen über Kreativität, Selbstmanagement und Veränderung

Unser VLOG-Projekt CREATIVE CHANGE läuft schon seit 8 Wochen.

Jede Woche haben wir ein kurzes Video veröffentlicht, in dem ich der YOUTUBE-Welt von meinen Erfahrungen, Begegnungen und von Gelerntem erzählt habe.

Letzte Woche: Konkrete Tipps zu Fokus und Werkzeuge für kreative Wirksamkeit. | CreativeChange #8

Ein kreatives Leben zu führen, kann ziemlich herausfordernd sein. Deshalb hat das Team von 99U (einem Netzwerk für Kreativ-Schaffende) einige Bücher herausgebracht, die bei den täglichen Herausforderungen in einer Agentur oder als Freiberufler helfen. Eins davon, Manage Your Day-to-Day: Build Your Routine, Find Your Focus, and Sharpen Your Creative Mind (The 99U Book Series) habe ich im letzten VLOG vorgestellt.

Video hier ansehen: https://youtu.be/NvB0_6RJkHo

Vorletzte Woche: Was ist wichtig? | CreativeChange #7

Die Frage „Was ist wichtig?“ klingt nicht revolutionär – sie hat aber die Kraft, vieles zu verändern.

Video hier ansehen: https://youtu.be/Z3y5onVDmx4

 

 

 

Vor drei Wochen: Was passiert, wenn wir unsere Möglichkeiten – nicht – nutzen? | CreativeChange #6

Wir nutzen meist nur einen kleinen Teil unserer Möglichkeiten. Ich brauch auch niemandem zu erzählen, dass das nicht ideal ist. Wie fatal es jedoch tatsächlich ist, haben wir in der Regel nicht vor Augen.

Video hier ansehen: https://youtu.be/ukHUb0-fZSg

 

 

Vor vier Wochen: Der harte und bedeutsame Weg wirklicher Veränderung. | CreativeChange #5

Der Weg zu wirklicher Veränderung ist nicht einfach. Deshalb ist die Versuchung groß, nur an der Oberfläche herumzudoktern. Es lohnt sich jedoch, tiefer zu gehen. Wer sich auf diesen Weg einlassen möchte, bekommt in diesem VLOG Unterstützung.

Video hier ansehen: https://youtu.be/mBRfddQ534c

 

Vor fünf Wochen: Entdecke Deine eigene Kreativität! | CreativeChange #4

Ich habe mich lange Zeit nicht für besonders kreativ gehalten. Der Grund dafür war nicht der tatsächliche Mangel an Kreativität sondern mein eingeschränktes Bild davon, was Kreativität ist. In diesem VLOG gibt es Tipps für diejenigen, die sich bereits für kreativ halten; genauso wie für diejenigen, die noch an ihrer Kreativität zweifeln.

Video hier ansehen: https://youtu.be/KvJhJh9Sl5Q

 

Vor sechs Wochen: Angst vor dem Scheitern? …eine mutige Alternative. | CreativeChange #3

Angst vor dem Scheitern ist ein Phänomen, das viele Gründer begleitet und viele sogar davon abhält, ihr eigenes Unternehmen zu gründen. Im Gespräch mit Janna König rücken wir diesem Schein-Riesen zu Leibe.

Video hier ansehen: https://youtu.be/qvk7md4X6J4

 

 

Vor sieben Wochen: WAHL 2017: Sorgen, Ängste und Möglichkeiten | CreativeChange #2

Schon sieben Wochen ist es her, dass wir in Deutschland einen neuen Bundestag gewählt haben. Die Emotionen schlugen – auch in den Social Media – große Wellen. Ich wollte eine etwas andere Perspektive beitragen.

Video hier ansehen: https://youtu.be/FwgP5f35a-w

 

 

Vor acht Wochen: WARUM CREATIVE CHANGE? | CreativeChange #1

Everything starts with WHY; deshalb wollte ich gleich zu Beginn die WARUM-Frage klären.

Video hier ansehen: https://youtu.be/At7XEd-X2v8

 

 

Danke, dass Du diese Videos anschaust. Ich hoffe, dass Du nächsten Montag wieder bei CREATIVE CHANGE dabei bist. ► Abonniere meinen Kanal: https://www.youtube.com/channel/UCBWV…

Paradigmen: Filter durch die wir die Welt sehen.

Manchmal habe ich den Eindruck, dass andere ein ganz falsches Bild von mir haben.

Gleichzeitig kenne ich das auch von mir selbst. Personen, die ich nicht besonders mochte, entpuppten sich plötzlich als beeindruckende Persönlichkeiten, nachdem ich sie besser kennengelernt hatte.

Nein, es waren nicht die Personen, die sich plötzlich verändert haben. Was sich verändert hat, war mein Blick auf sie. Man könnte auch sagen: Der Filter hat sich verändert, mit dem ich sie gesehen habe.

Wir alle gehen mit diesen Filtern durch die Welt. Bei Verliebten ist der Filter rosarot, bei unerfahrenen Berufsanfängern ist er grün und wenn wir zornig sind, sehen wir besonders wenig – dann sehen wir nämlich schwarz.

Diese Filter, auch Paradigmen genannt, bestimmen, wie wir die Welt sehen, verstehen und interpretieren.

Das Krasse daran ist, dass wir die Filter anderer nur sehr wenig beeinflussen können. Paradigmen entwickeln und festigen sich nämlich permanent. Viele Menschen haben schon 20, 30 oder 60 Jahre Paradigmen-Entwicklung hinter sich. Jeder Tag ist jedoch auch eine Chance, seine eigenen Paradigmen zu hinterfragen und damit aktiv weiter zu entwickeln. Oder manchmal haben wir AHA!Erlebnisse, die unser ganzes Denken und unseren Blick auf ein Thema auf einmal auf den Kopf stellen.

Warum haben wir überhaupt Paradigmen?
Paradigmen sind wie Landkarten. Sie heben Dinge hervor, die (aus Erfahrung) besonders wichtig dafür sind, dort anzukommen wo wir hinwollen. Im übertragenen Sinn helfen sie uns, unsere Ziele zu erreichen. Wenn wir alles in gleichem Maß wahrnehmen würden, hätte unser Gehirn keine Chance, die ganzen Informationen zu verarbeiten und wir würden wie gelähmt feststecken.

Doch sind Paradigmen wie Landkarten nie die Wirklichkeit selbst, sondern nur eine Vereinfachungen der Wirklichkeit. Aber sie helfen uns in der Wirklichkeit voran zu kommen.

Von Zeit zu Zeit ist es gut, wenn wir unsere Filter, durch die wir die Welt sehen, hinterfragen. Dafür gibt es psychologische Werkzeuge wie Persönlichkeitstest. Die einfachste Variante, die uns sogar meist kostenlos zur Verfügung steht, ist, anderen Menschen zuzuhören. Andere Menschen haben nämlich andere Erfahrungen gemacht als wir. Deshalb sehen sie die Welt mit anderen Augen und können uns Dinge zeigen, die unser Filter schon lange ausblenden.

Für alle, deren Filter häufig sagt „das geht doch eh nicht!“, kann das folgende Video ein guter Anfang zur Filterüberprüfung sein: