Die Gefahr des unsichtbaren Todes – Vitezslav Gardavsky 

Letzte Woche habe ich uns mit der Frage von Viktor Frankl herausgefordert, was uns in einer lebensbedrohlichen Situation am Leben halten würde. Glücklicherweise befinden wir uns nicht in so einer Situation. Dafür bin ich äußerst dankbar. Gleichzeitig ist mit diesem Segen aber auch eine Gefahr verbunden, auf die Gardavsky uns treffend hinweist: die Gefahr des unsichtbaren Todes.

Die schreckliche Gefahr ist, dass wir früher sterben, als wir wirklich sterben, bevor der Tod eine natürliche Notwendigkeit wird. Der wirkliche Schrecken liegt ein solch einem verfrühten Tod, einem Tod nach dem wir noch viele Jahre leben.


Vitezslav Gardavsky – tschechischer Philosoph und Märtyrer †1978 (Zitat aus: Run with the horses von Eugene Peterson)

Diesen Tod sterben wir,

  • wenn wir unsere Werte über Bord werfen;
  • wenn wir den Sinn der Bequemlichkeit opfern;
  • wenn wir uns in Selbstmitleid verlieren;
  • wenn wir die Liebe aufgeben;
  • wenn wir unsere Seelen verlieren, um Erfolg und Anerkennung zu bekommen. 

Die Frage der Woche:

Was muss ich heute tun, um mein Herz lebendig zu halten?

Ich wünsche dir eine kraftvolle und lebendige Woche!

Wozu das Ganze? Eine Herausforderung von Viktor Frankl.

Als der jüdische Psychologe Viktor Frankl im Oktober 1944 in Auschwitz ankam, wurde sein Buchmanuskript konfisziert. Sein Werk war bereit zur Veröffentlichung, aber das interessierte die Nazis nicht. Frankl sagte später, dass sein Wille, dieses Manuskript neu zu schreiben und zu veröffentlichen, wesentlich dazu betrug, dass er das KZ überlebte.
Als er einmal während seiner Haft im Lager an Typhus erkrankte, fing er an, Teile des Manuskripts auf Zettel zu schreiben. Diese scheinbar kleine Handlung führte nach eigener Aussage dazu, dass sein Herz nicht aufgab.

Als ich das las, fragte ich mich, ob ich in einer vergleichbaren Situation auch so etwas hätte, was mich am Leben halten würde.

In den Konzentrationslagern der Nazis konnte man beobachten, dass diejenigen die größte Überlebenschance hatten, auf die zu Hause eine Aufgabe wartete.

– Viktor Frankl in Man’s search for meaning


Was möchtest du in deinem Leben unbedingt noch tun?

Vielleicht kannst du heute einen Schritt für die Umsetzung dieser Aufgabe gehen.

Ich wünsche dir viel Erfolg beim Gestalten

Dein Armin

Photo by Frederick Wallace on Unsplash

Unangenehme Momente

Das Leben könnte so schön sein, wenn …

Wie würdest du diesen Satz vervollständigen?

Egal wie gut es uns geht, es gibt wahrscheinlich bei jedem ein Haar in der Suppe. Unangenehme Momente können uns den ganzen Tag verderben. Wenn wir nicht aufpassen, dominieren die Gedanken in diesen Momenten sogar den größten Teil unseres Denkens. 

Es würde mich nicht wundern, wenn die unangenehmen Momente in deinem Leben etwas mit Menschen zu tun haben. 

Unangenehme Momente sind in der Unterzahl

Ich habe das Glück, in einer wunderschönen Gegend zu leben. Ich habe jeden Tag genug zu Essen – mehr als genug. Ich habe ein schönes Zuhause. Meine Gesundheit lässt mich ein relativ unbeschwertes Leben führen. Mit meiner Arbeit kann ich zahlreiche Menschen unterstützen, die meine Hilfe schätzen. Und das wichtigste: Ohne Probleme könnte ich eine lange Liste von Menschen aufschreiben für die ich sehr dankbar bin. 

Kurz: Ich fühle mich wirklich gesegnet. 

Auch bei mir gibt es aber unangenehme Momente.
Es gibt diesen Anruf von einem Kunden, der ein Projekt (aus meiner Sicht unnötig) kompliziert macht. 

Ich entdecke einen blöden Fehler in einem wichtigen Projekt. 

Und am unangenehmsten von allem finde ich die Momente, in denen sich irgendjemand anderen Menschen gegenüber unangemessen verhält. In meiner Welt sind das vor allem Führungskräfte, die ihren Untergebenen ihre Macht zeigen und ihnen damit die Motivation rauben. 

Sowas nervt mich. Es fällt mir echt schwer, meine Gedanken nach so einem Erlebnis wieder auf andere Dinge zu lenken. 

Tatsächlich sind die unangenehmen Momente aber bei weitem in der Unterzahl. 

Wie kommt es, dass sie trotzdem so viel Raum in meinen Gedanken einnehmen?

Unangenehme Momente und der Überlebenswille

Unser Gehirn ist nicht darauf optimiert, uns glücklich zu machen, sondern uns vor dem Tod zu bewahren.

Quelle: Unbekannt

Das ist der Grund für die Dominanz von unangenehmem Momenten in unserem Denken.

Wenn die Dinge gut laufen, gibt es keine Bedrohung. Sobald etwas nicht gut läuft, geht unser Gehirn in Alarm-Modus. Wir versuchen der Gefahr zu entkommen und anschließend versuchen wir möglichst viel aus der Situation zu lernen, um in Zukunft der Gefahr noch besser zu entkommen. 

Bei Dingen, die uns selbst betreffen, mag das sogar noch irgendwie sinnvoll sein – auch wenn heute unser Leben deutlich seltener bedroht ist, als bei unseren Vorfahren in irgendwelchen Wäldern und Höhlen. Wenn wir unangenehme Momente aber als Zuschauer erleben und selbst keinen wirklichen Einfluss haben, dient uns dieses Verhalten aber nicht wirklich. 

Was ist der Ausweg aus diesem Dilemma?

Leider konnte ich bisher noch keine wirkliche Antwort auf diese Frage finden. Vielleicht hilft uns das Bewusstsein aber schon ein wenig, dass es keinen Sinn macht, lange über unangenehmen Momente nachzudenken. 

Die Tatsache, dass ich mir die Mühe mache, einen ganzen Blog-Artikel darüber zu schreiben, zeigt  wie viel ich hier noch zu lernen habe. Es gibt aber etwas, das viele unangenehme Momente bereits eliminieren könnte, bevor sie überhaupt entstehen. Darum geht es im nächsten Teil. 

Wie wir viele unangenehme Momente vermeiden könnten

Das Leben könnte so schön sein, wenn wir respektvoller miteinander umgehen würden. 

Wenn du den Charakter eines Menschen testen möchtest, dann gib ihm Macht. 

Ob dieses Zitat tatsächlich von Abraham Lincoln stammt, ist fraglich, aber dass diese Aussage stimmt, hat sich schon vielfach in unterschiedlichsten Organisationen bestätigt. 

Ich beschäftige mich schon viele Jahre damit, wie Führungskräfte ihre Arbeit gut machen können. Die vielen Bücher zu diesem Thema könnten uns erschlagen und wir können jeden Tag dazu lernen. Das Zweitwichtigste, um eine gute Führungskraft zu werden, ist meiner Meinung nach tatsächlich das permanente Lernen. 

Noch wichtiger ist jedoch eine Haltung, die sich mit dem Begriff Demut zusammenfassen lässt. 

Vielfach wird Demut mit Unterwürfigkeit verwechselt und deshalb abgelehnt. Tatsächlich ist Demut aber das dienende Annehmen der Führungsaufgabe. Die wichtigste Aufgabe einer Führungskraft ist es nämlich, die Menschen um sich herum wirkungsvoller zu machen und damit für seine Organisation bessere Ergebnisse zu ermöglichen. 

Wie machen wir Menschen wirkungsvoller?

Vielleicht sollten wir fragen, was ihnen die Wirksamkeit raubt. 

Wenn ich richtig beobachtet habe, ist das die Entmutigung. Viel zu oft entmutigen wir Menschen durch unangemessenes Verhalten, indem wir unsere Fehler nicht zugeben oder noch schlimmer: indem wir andere für unsere Fehler verantwortlich machen. 

Führungstipps gegen Entmutigung

Fehler der Mitarbeiter sind Fehler des Chefs. Erfolge der Mitarbeiter sind Erfolge der Mitarbeiter. So hat Fredmund Malik in seinem hervorragenden Buch Führen, Leisten, Leben das Gegenrezept  formuliert. Wir haben als Leiter einen schlechten Job gemacht, wenn unsere Leute sich anders verhalten als sie das wollen. Bevor wir uns also über die Mitarbeiter aufregen, müssen wir uns erst mal an die eigene Nase fassen. Natürlich gehört im zweiten Schritt auch dazu, dass wir Fehler ansprechen und klarstellen, wie es besser laufen sollte. Je ruhiger und besonnener uns das jedoch gelingt, desto besser. 

Wenn wir unsere Leute nicht entmutigen, sondern sie stattdessen demütig unterstützen, können wir eine Dynamik in Gang setzen, die nicht nur viele unangenehme Momente vermeiden, sondern auch noch bessere Ergebnisse ermöglichen wird. 

Vielleicht hast du schon festgestellt, dass in sowohl in Demut als auch in Entmutigung das Wort MUT steckt. Demut braucht MUT. Hast du genug davon, um in deinem Umfeld diese neue Kultur des respektvollen Umgangs zu prägen?

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Ein Wort – Buchempfehlung für Unternehmer

Wenn du dein ganzes Tun in ein Wort packen könntest, welches wäre das? 

Bei Evan Carmichael, dem Autor von dem Buch „Your One Word“, ist es believe. Alles, was er tut, richtet sich nach diesem einen Wort aus. Damit hat er einen erfolgreichen Youtube Kanal und ein Unternehmen aufgebaut.

Dazu schreibt er Bücher und macht vermutlich noch 1000 andere Dinge. 

Ein Wort, das meine Mission beschreibt.

Bei mir ist es das eine Wort: gestalten.

Ich gestalte und ich helfe anderen Menschen zu gestalten.

Ich denke, schreibe, rede und mache, um zu gestalten.

Weil ich davon überzeugt bin, dass unsere Welt mehr Menschen braucht, die gestalten.

In den letzten Jahren hat sich bei mir der Satz „gestalten statt jammern“ immer mehr zum Leitmotiv meines Handelns entwickelt. Also, praktisch war das schon lange so, aber ich habe nach und nach diese Formulierung für mich entdeckt. 

Beim Lesen von Carmichaels Buch, bin ich dann irgendwann bei dem einen Wort gestalten gelandet. Inzwischen fühle ich mich damit sogar wohler als mit dem ganzen Slogan. 

Warum nur ein Wort?

Aber warum sollte man sein ganzes Tun auf nur ein Wort herunter dampfen?!

Die Antwort darauf findet man in dem Buch bereits ganz am Anfang in dem Zitat von Winston Churchill:

„All great things are simple and many can be expressed in a simple word“ .

Alle großartigen Dinge sind einfach und viele davon können in einem einzigen Wort ausgedrückt werden. Der Vorteil hiervon ist, dass es uns noch mehr zwingt, das was wir tun auf den Punkt zu bringen und noch tiefer zu bohren, bis wir an der Essenz angelangt sind, auf die alles zurück geht was uns wichtig ist. 

Genau das will Evan mit seinem geschriebenen erreichen. Dieses Buch macht folgendes: Es leitet uns durch den Prozess, unser Wort zu finden. 

Und dann lernen wir, dieses Wort in vielen Bereichen unseres Unternehmens anzuwenden.

  • Was bedeutet dieses Wort für unser Marketing?
  • Was bedeutet es für unsere Prozesse?
  • Was bedeutet es für unsere Mitarbeitergewinnung?
  • Was bedeutet es für unsere Qualitätskontrolle?
  • Usw.

Was ist dein „ein Wort Mission Statement“?

Bestimmt kommen dir  jetzt schon eine Menge Ideen oder vielleicht hast du ja schon dieses eine Wort gefunden. Es kann gut sein, dass du es noch nicht gefunden hast. Lass dich dadurch nicht versunsichern. Bei mir selbst gab es mehrere Wörter die ich zutreffenden fand. Allein der Prozess, sich damit auseinander zu setzen wird dir vermutlich helfen, dich und dein Unternehmen voran zu bringen. 

Und wenn du noch weitere Ideen brauchst, dann empfehle ich dir, Evan Carmichaels Buch „YOUR ONE WORD“ zu lesen. 

Wenn du die Veröffentlichung weiterer Videos mitbekommen möchtest, kannst du dich hier für den Youtube Kanal anmelden.

Gerne kannst dich (links) auch zu meiner Montagsmail anmelden, um jeden Montag einen kurzen Impuls für zum Gestalten der neuen Woche zu bekommen.

Was im Leben zählt.

Was zählt im Leben?

Manchmal, besonders wenn meine Tage vollgepackt sind mit Terminen, trifft diese Frage mich unvermittelt. Auf einmal ist sie da und ich bekomme sie nicht mehr aus meinem Kopf heraus. 

Gleichzeitig erscheinen auf dem Bildschirm meines MacBooks ständig neue Nachrichten, die mit einer gewissen Dringlichkeit vermitteln, unglaublich wichtig zu sein. 

  • Ein neues Marketing-Werkzeug – ist das wirklich wichtig?
  • Die neuen Corona Zahlen – sind sie wirklich wichtig?
  • Aktuelle Entwicklungen rund um den amerikanischen Präsidenten – sind sie wirklich wichtig?
  • Der dringende Gesprächswunsch eines Kunden – wie wichtig ist das in diesem Moment?

Ja, irgendwie ist das schon alles wichtig. Diese Dinge komplett zu ignorieren, wäre keine gute Strategie. Gleichzeitig bin ich mir aber sicher, dass keines dieser Themen mich eines Tages beschäftigen wird, wenn ich kurz vor meinem Tod auf mein Leben zurückblicke. 

Das Leben vom Ende her betrachten ist eine hilfreiche Perspektive, um zu klären was im Leben zählt. 

Wir entdecken was im Leben zählt, wenn wir das Ende im Blick haben. 

Das erste Mal habe ich diesen Gedanken bei Steven Covey so klar formuliert gefunden. Er nannte sein zweites Prinzip der Selbstführung „Begin with the End in Mind“. Dafür hat er eine Übung empfohlen, die mir mein Coach vor vielen Jahren zur Aufgabe machte: 

Schreibe deine eigene Grabrede aus Perspektive der 3 Menschen, die dir am nächsten stehen. 

Dabei kamen bei mir berufliche Themen nur am Rande vor und Politik erschien in diesen Reden überhaupt nicht. Meine Beziehungen und mein Charakter waren im Fokus. Ich möchte, dass meine Lieben sich einmal an Momente erinnern, in denen ich für sie da war und in denen ich Perspektive, Hoffnung und ganz praktische Dinge geschenkt habe. 

Die Perspektive vom Ende ist jedoch nicht das einzige, was im Leben zählt. Es gibt noch einen anderen Aspekt, der mir vor allem dann klar wird, wenn es völlig ruhig um mich wird: Das leise Flüstern der Seele.

Unsere Seele sagt uns, was im Leben zählt. 

Was nützt es, wenn wir äußerlich – auch vom Ende her gesehen – ein gutes Leben hatten, wenn es es uns auf dem Weg dorthin nicht gut gingt?

Am deutlichsten wird tritt dieser Aspekt bei vielen von uns abends – in dem Moment kurz vor dem Einschlafen – hervor. Fühlst du dann Frieden? Kommen deine Gedanken zur Ruhe? Oder musst du deine lauten Gedanken womöglich sogar mit Alkohol oder Medikamenten zur Ruhe zwingen?

In unserer Seele kommt auf erstaunliche Weise unser ganzes Leben zusammen. 

Dort spüren wir die Auswirkungen davon, wie wir mit unserem Körper umgegangen sind: Ob wir genügend Bewegung, Schlaf und gutes Essen hatten. 

Dort spüren wir die Auswirkungen davon, wie wir mit unseren Geist umgegangen sind: Ob wir Gutes gelernt haben. 

Dort spüren wir die Auswirkungen unserer Beziehungen: Ob wir uns selbst zu wichtig genommen haben, oder ob wir uns in den Dienst der menschlichen Gemeinschaft gestellt haben. 

Vielleicht möchtest du eine Herangehensweise, die mir dabei hilft, auch mal ausprobieren:

Im Gebet oder beim Tagebuchschreiben bekomme ich manchmal wertvolle Hinweise dazu, was meine Seele braucht. Wenn ich dieser Stimme gut zuhöre, stellt sich ein Frieden ein, den ich auf andere Art noch kaum gefunden habe.

Damit dieser Frieden uns auch im Alltag erhalten bleibt, müssen wir uns nochmals kurz mit den „Möchtegern-Wichtigkeiten“ des Lebens beschäftigen. Wir kommen nicht daran vorbei, unser Verhältnis zur Zeit zu hinterfragen. 

Wir erleben, dass das Leben zählt, wenn wir unsere Zeit wert-schätzen. 

Wir wollen den Dingen Raum geben, die im Leben zählen. Richtig? Ich habe noch niemanden getroffen, der nicht zumindest theoretisch diesen Wunsch hat. Die meisten von uns geben aber irgendwann enttäuscht auf, weil wir es nicht schaffen, diesen Wunsch mit der Praxis unserer Alltagsanforderungen in Einklang zu bringen. 

Ein neues Verständnis von Zeit hat mir diesbezüglich sehr geholfen. 

Die Uhren ticken bei uns allen mit derselben Geschwindigkeit. Trotzdem erleben wir Zeit mal schneller und mal langsamer. Diesen Aspekt können wir uns zunutze machen. Wenn wir unter Zeitdruck sind, haben wir das Gefühl, dass die Zeit schneller vergeht. Wenn wir in Ruhe unterwegs sind, ist alles entspannter. Die Herausforderung besteht also darin, jeden vermeidbaren Zeitdruck zu eliminieren. 

Dafür gibt es drei Regeln:

  1. Nur Dinge tun, die uns wichtig sind
  2. Nur mit Dingen beschäftigen, an denen wir selbst etwas ändern können.
  3. Aufgaben in Blocks bearbeiten.  

Wenn wir diese drei Regeln auf die tausend Dinge anwenden, die täglich auf unseren Schreibtisch und in unser E-Mail Postfach kommen, haben wir plötzlich viel mehr Zeit für die Dinge, die uns wirklich wichtig sind. 

Ich hoffe, dass dieser Impuls dir dabei hilft, immer mehr das Leben zu leben das du dir wünschst und das dich dorthin bringt, wo du wirklich hin möchtest. 

Wenn du beim Thema Zeit gerne noch tiefer einsteigen möchtest, kannst du das mit diesem Video tun: 

Das Buch von Daniel Pink, das ich im Video erwähne: WHEN.

Gerne kannst dich (links) auch zu meiner Montagsmail anmelden, um jeden Montag einen kurzen Impuls für zum Gestalten der neuen Woche zu bekommen. 

Was sollen denn die Leute denken? Die Architektur des Vertrauens — Teil 11

Jeden Montag schreibe ich eine E-Mail an alle, die regelmäßig Impulse bekommen möchten. Aktuell versuchen wir besser zu verstehen, wie Vertrauen entsteht und wie wir vertrauen aufbauen können. Wenn du am nächsten Montag auch die aktuelle Montagsmail bekommen möchtest, kannst du dich hier dafür anmelden: Zur Montagsmail-Anmeldung.

Und hier kannst du beispielhaft die Montagsmail von 24. August 2o2o lesen:

Deine Offenheit ehre ich wie deinen Mut und Freigebigkeit. 

Johann Wolfgang von Goethe


Hallo lieber Leser,

im Haus herrscht angespannte Stimmung. Die Kinder haben sich in ihre Zimmer zurück gezogen. Die Eltern sitzen am Küchentisch und schweigen sich gegenseitig an. Es ist Montagnachmittag und eigentlich haben heute alle Zeit. Der Vater hatte vorgeschlagen, gemeinsam im Nachbarort ein Eis essen zu gehen. Die Kinder waren begeistert. Die Mutter auch. Doch dann meinte sie: Was sollen denn die Leute denken? … wenn wir am helllichten Tag so gar nichts arbeiten.

Wer – wie ich – auf dem Dorf aufgewachsen ist, kennt diesen Satz nur zu gut. Vermutlich alle von uns – oder bist du einer der Glückspilze, die ihn nicht kennen? Für die meisten von uns ist es heute wahrscheinlich kein Thema (mehr), tagsüber mit der Familie ein Eis zu essen. Ich frage mich aber, ob uns diese Prägung vielleicht doch noch mehr bestimmt, als uns bewusst ist.

Schon länger denke ich darüber nach, welche Rolle Transparenz in der Vertrauensbildung spielt. Was würden deine Kunden denken, wenn sie alles in deinem Unternehmen wüssten? Ehrlich gesagt möchte ich selbst gar nicht alles von meinen Lieferanten wissen. Einige Punkte interessieren mich aber schon.

Was ich wissen möchte:

  • Was kann dieser Lieferant wirklich? Kann er’s?
  • Ist er wirklich bereit, zu tun, was er versprochen hat? Will er’s?
  • Bei stundenweiser Bezahlung: Wie ist die tatsächliche Arbeitszeit?
  • Wenn etwas schief läuft, möchte ich es frühzeitig erfahren und nicht erst selbst herausfinden müssen.

Geschäftspartner, die in der letzten Zeit mein Vertrauen verloren haben, verletzten praktisch immer einen dieser Punkte. Ich frage mich, ob falsche Scham – bedingt durch alte Prägungen – etwas damit zu tun hatte, dass sie mir einen Eindruck vermittelten, der nicht zu den Tatsachen passte.

Transparenz in den entscheidenen Punkten ist vielleicht der wirkungsvollste Pfeiler unserer ganzen Vertrauensarchitektur.

Die Frage der Woche:

Welche Art von Transparenz brauchen deine Kollegen, Kunden, Partner, damit sie dir vertrauen können?

Auch diese Woche wünsche ich dir viel Gelingen beim Gestalten!

Dein

Bereits in dieser Reihe veröffentlichte Montagsmails:

Danke, Jeff Hendricks für das Foto.

Unmotivierte Menschen motivieren – geht das?

Für alle, die wissen wollen, ob man unmotivierte Menschen motivieren kann, aber lieber Videos schauen, als lesen:


Die Kurzantwort auf die Frage in der Überschrift:
Ja, das geht!

Wlodkowski hat es einmal sehr treffend formuliert:

[Tweet „„Es gibt keine unmotivierten Menschen.“ – Raymond J. Wlodkowski“]

Und ich glaube tatsächlich, es kommt kaum jemand morgens zur Arbeit mit der Einstellung: „Heute mache ich nur das Minimum. Eigentlich will ich heute schlechte Arbeit abliefern und mich nicht so wirklich anstrengen.“

Denn in den Herzen aller Menschen ist ein Vakuum, das nur darauf wartet, gefüllt zu werden. Und wenn jemand eine Vision in dieses Vakuum hineinlegt, dann kann sich unglaublich viel verändern. Dann wird Energie frei. Dann bekommt eine Bewegung, manchmal eine ganze Nation oder sogar etwas noch viel Größeres eine neue Richtung.

Dafür gibt es ein paar ganz große Beispiele:

Martin Luther King Jr., Gandhi oder auch Obama, der mit seinem „Yes we can“ eine Vision in das Vakuum vieler amerikanischer Herzen hineingelegt hat.

Aktuell legt Greta Thunberg mit Fridays for Future eine Vision in viele Herzen weltweit.

Auf der anderen Seite kennen wir aber auch alle das Gejammer von Managern, die sagen: „Unsere Mitarbeiter lassen sich einfach nicht motivieren.“
Oder Verkäufer höre ich oft sagen: „Die Leute, denen ich unsere Produkte verkaufen möchte, lassen sich einfach nicht zum Kauf motivieren.“
Oder auch Lehrer: „Ich habe unmotivierte Schüler.“
Wenn diese „unmotivierten Schüler“ allerdings nach Hause kommen und einen Fussball in der Ecke sehen, sind sie auf einmal hochmotiviert.

Die Aufgabe von Führungspersönlichkeiten ist es nicht, Menschen zu motivieren. Die sind alle
motiviert! Die Aufgabe von Führungskräften ist es, die Motivation der Menschen in eine gute Richtung zu lenken. Mitarbeiter warten darauf, von ihren Vorgesetzten gezeigt zu bekommen, wie sie sich bei der Arbeit entfalten können und wo die Schönheit ihrer Arbeit liegt.
Wir alle müssen das immer wieder gesagt bekommen – von jemand anderem.

Und auch im Verkauf: Menschen freuen sich, wenn ein Verkäufer ihnen erklärt, welches Problem das angepriesene Produkt in ihrem Leben löst. Wie sie damit ihr Leben wirklich verbessern können.

Und Lehrer können Schülern das größte Geschenk machen, indem sie in ihnen die Freude am
Lernen wecken. Das ist das größte Geschenk, welches ein Lehrer seinen Schülern machen kann. Die Schüler werden es ihm oder ihr ein Leben lang danken.

Lassen Sie uns solche Menschen sein, die die Motivation von anderen in die richtige Richtung
lenken. Damit sie ihr eigenes Leben und das Leben von uns allen positiv beeinflussen.
Lassen Sie uns Menschen sein, die das bewusst und mit voller Absicht tun.
Lassen Sie uns gestalten statt jammern.

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Muss Motivation immer von innen kommen?

Muss Motivation immer von innen kommen?

Es gibt eine ganze Menge Statements, Bücher, etc, die behaupten, dass intrinsische Motivation die beste Motivation sei.

 

Dahinter steckt natürlich ein guter Ansatz: Als Unternehmer oder Führungspersönlichkeit zum Beispiel ist es ungeheuer anstrengend, wenn wir unsere Mitarbeiter/Angestellten immer wieder extrinsisch motivieren müssen.
Doch gleichzeitig verkennen wir etwas Wichtiges, wenn wir uns komplett auf die innere Motivation fokussieren.

 

 

 

Ich möchte Ihnen das anhand von zwei Beispielen erläutern:

1
Nach dem zweiten Weltkrieg wurden in Berlin Waisenhäuser für die Kriegswaisen gegründet. Die Kinder in diesen Waisenhäusern waren besser mit Kleidung, Wärme und Nahrung versorgt als die anderen Kinder draußen bei ihren Familien. Trotzdem war die Sterblichkeitsrate unter den Waisen sehr hoch. Nachforschungen ergaben, dass diejenigen Waisen, die bis auf die notwendige, äußere Versorgung keine weitere liebevolle Zuwendung erhielten, eher starben. Waisen, die darüber hinaus noch eine Bezugsperson hatten, überlebten eher. Also wurden Frauen angestellt, die sich um die Kinder kümmern sollten. Einfach für sie dasein und mit ihnen spielen. Und siehe da: die Sterblichkeitsrate ging stark zurück. Motivation von außen kann also überlebenswichtig sein.

2
Ein paar Jahre zuvor veränderte ein anderes Beispiel der Motivation von außen die Weltgeschichte: Winston Churchill rief mit seiner Botschaft einer verängstigten Volksseele neuen Mut zu. Die Briten hatten Angst vor Hitler. Churchill machte regelmäßig Ansagen über das Radio. Er rief ihnen zu, dass kommende Generationen rückblickend sagen werden, dass das die beste Zeit für Großbritannien gewesen sein wird. Und er sagte: „Wir werden niemals aufgeben!“ Und es hat funktioniert – die Briten haben neuen Mut gefasst.

Es ist meiner Meinung nach also zu eng, wenn wir sagen, Motivation muss immer von innen heraus kommen. Wir können andere Menschen auch von außen motivieren. Und oft genug brauchen wir auch selbst jemanden, der uns motiviert.

Was können wir aus diesen zwei Beispielen lernen?

Von den Frauen in den Waisenhäusern lernen wir: Beziehung ist motivierend. Ein Blick für den anderen oder einfach mal zuhören kann schon viel bewirken.
Von Churchill lernen wir: Worte sind motivierend. Worte, die in die Situation von jemandem hinein gesprochen werden und in ihm/ihr räsonieren. Worte, die der Person eine konkrete Handlungsanweisung geben.

Ich hoffe, das motiviert Sie!
Auch dazu, andere zu motivieren.

Wollen Sie’s gerne genauer wissen?

… dann ist dieses Video genau für SIE:

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Kennst du das?

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Fußspuren: Wie wir mit Einzigartigkeit gestalten können.

Wünschen wir uns nicht alle, positive Spuren auf dieser Welt zu hinterlassen? Viele von uns lassen sich jedoch frühzeitig durch die äußeren Umstände von dem Gedanken abbringen, dass es möglich ist, auf individuelle Weise zu gestalten. Deshalb gleichen wir uns an, statt unsere Einzigartigkeit zu leben. 

Kürzlich habe ich dieses interessante Buch gelesen, in dem es genau um dieses Thema geht: Onlyness, Make your wild ideas mighty enough to dent the world.

Als Nilofer Merchant alleine in einem Cafe saß, nachdem sie von Zuhause weggelaufen war, um einer arrangierten Ehe zu entgehen, lag der Gedanke an ein zerbrochenes Leben näher als an positive Fußspuren auf diesem Planeten.

Sie entdeckte aber, dass es oft gerade unsere Verluste sind, die unsere Einzigartigkeit und damit auch unseren einzigartigen Beitrag ausmachen.

1. Verluste machen unsere Einzigartigkeit aus.

Ganz ehrlich, jede Niederlage, jeder Verlust, jedes nicht erreichte Ziel nervt.

Da ist erst mal nichts Schönes dran, wenn etwas nicht funktioniert.

Wenn ich meinen Motorradunfall, der mich in den Rollstuhl brachte, ungeschehen machen könnte, würde ich es sofort tun. Auch heute noch nervt mich jeder Auftrag, den wir nicht bekommen, und wenn Menschen sich dafür entscheiden, getrennte Wege zu gehen, tut das erst mal weh. Ich habe für meinen Geschmack schon zu viel Verlust erlebt.

Auch für Nilofer Merchant sollte der Verlust ihres Elternhauses nicht der einzige Verlust in ihrem Leben bleiben. Sie erlebte später schwere Niederlagen inklusive Jobverlust, … aber diese waren weitere Meilensteine zu ihrem heutigen Leben.

Es passiert natürlich nicht automatisch, dass aus negativen Erfahrungen gute oder sogar weltverändernde Ergebnisse herauskommen.

2. Wir können/müssen unserer Geschichte einen Sinn geben.

John Gardner: Sinn ist nichts, worüber man stolpert, wie über die Antwort auf ein Rätsel oder den Preis bei einer Schnitzeljagd. Sinn ist etwas, das du in dein Leben baust. Du baust ihn aus deiner Vergangenheit, aus Dingen, die du magst, aus Prägungen, die du von andern Menschen mitbekommst, aus eigenen Talenten, und dem eigenen Verständnis, aus Dingen, an die du glaubst, aus Menschen, die du liebst, aus Werten, für die du bereit bist, etwas zu opfern. Die Bestandteile sind da, aber du bist der Einzige, der sie zusammensetzen kann. (s. 35)

3. Einzigartigkeit heißt nicht Einsamkeit.

Wer unsere Welt prägen möchte, muss seinen Schmerz annehmen und seine eigene Geschichte schreiben. Das bedeutet aber auf keinen Fall, dass er das alleine tun sollte.

Wir Menschen sind nicht für’s Alleinsein gemacht. Das Coole ist, dass die Geschichten anderer Menschen immer wieder erstaunlich gut zu unserer eigenen Geschichte passen und dass wir uns so gegenseitig unterstützen können, unseren Beitrag zu leisten, ohne dass sich irgendjemand verleugnen muss.

Ich bin selbst gerade auf einer spannenden Reise, die mich an meinen Startpunkt im Business zurückführt. Damals hatte ich gerade meinen Master in Theologie mit einem Paper über Finanzethik abgeschlossen. Der klassische Weg wäre gewesen, dass ich als Pastor oder Lehrer irgendwie Vorträge und Seminare zu diesem Thema gehalten hätte. Mich zog es jedoch in die praktischen Day to Day Auseinandersetzungen der Business-Welt. Ich wollte sozusagen einen Proof of concept für die biblischen Prinzipien auf dem Spielfeld des Unternehmertums. Über meine Motivation habe ich als Unternehmer wenig gesprochen. Ich wollte einfach gute Arbeit machen und anderen Unternehmern helfen, mehr Freiheit zu gewinnen. Vielleicht werde ich das in der nächsten Zeit jedoch ändern. Bitte schreibt mir doch, ob euch interessiert was mich diesbezüglich bewegt. Ich freue mich auf den weiteren Austausch.

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